Sie haben 2 Möglichkeiten, mit den Hausgottesdienstvorlagen umzugehen:
- Hier können Sie sich die Gottesdienstvorlagen zum ausdrucken herunterladen.
- Unten können Sie sich die Gottesdienste direkt anzeigen lassen. Dort sind auch Links zu Videos eingefügt, so dass sie die Lieder mit Orgelbegleitung mitsingen können.
+ 7. Ostersonntag, 24.05.2020
Lied: Freu dich erlöste Christenheit (GL 337, 1-3)
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Der Herr ist mit euch.
Und mit deinem Geiste.
Begrüßung:
Es geht „um Gott und die Welt“, sagen wir oft in den Tag. Aber wir sprechen damit genau aus, um was es in unserem Leben geht: Um Gott und die Welt. Auch kleine Dinge können dabei wichtig sein. Daran lassen wir uns in diesem Gottesdienst erinnern.
Kyrie-Rufe:
Hilf uns erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält:
Herr erbarme dich.
Lass uns zu Herzen gehen, dass es die Liebe Gottes ist:
Christus erbarme dich.
Bewahre in uns die Glut, die zum Feuer der Begeisterung werden soll:
Herr, erbarme dich.
Lied: Freu dich erlöste Christenheit (GL 337, 5-7)
Tagesgebet
Gott, als Jesus von den Seinen gegangen war, bildeten die Frauen und Männer eine Gemeinschaft im gleichen Geist. Darum bitten wir auch für uns und unsere Gemeinde: Gebet und Gottesdienst sollen uns zusammenhalten und bestärken für die Aufgaben in unserem Lebenskreis mit Jesus Christus an unserer Seite.
Amen.
Einführung in die Lesung:
Heute wird uns noch einmal die Liste der Apostel vorgestellt. Auf einen bemerkenswerten Nebensatz sollten wir achten. Da ist auch von Frauen um Jesus die Rede. Sie bleiben allerdings namenlos. Doch sie stehen für die Behauptung, dass Jesus sich, ganz im Gegensatz zu den Rabbinen seiner Zeit, nicht nur mit Männer umgeben hat.
Lesung aus der Apostelgeschichte (1,12ff)
Als Jesus von ihnen gegangen war, kehrten die Apostel vom Ölberg zurück. Sie gingen in das Haus, in dem sie mit Jesus das Letzte Abendmahl gefeiert hatten. Dort im Obergemach trafen sie sich nun regelmäßig: Es waren Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, der jüngere Jakobus und Simon, sowie Judas, der Zelot. Sie beteten gemeinsam mit den Frauen und der Mutter Jesu.
Lied: Der Geist des Herrn... (GL 347, 1+4)
Evangelium (Joh 17,9ff)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
+ Ehre sei dir oh Herr!
In jenen Tagen betete Jesus: Für alle, die meine Botschaft angenommen haben bitte ich. Nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast, Sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.
Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Predigt
„… sie sind in der Welt“
Wenn es um Religion, Christentum oder Kirche geht, dann wird nicht selten argumentiert, als lebe man in einer anderen Welt, um nicht zu sagen, man sei von gestern. Unsere Aufgabe ist es, mit beiden Beinen in dieser Welt zu stehen, auch wenn wir gelegentlich unsere Arme nach dem Himmel ausstrecken. Anders kann ich das Wort Jesu im Evangelium nicht deuten. Wir sind in dieser Welt. Diese Welt gilt es im Geist der Frohen Botschaft zu gestalten.
Die Frohe Botschaft Jesu ist unsere Wurzel. Wenn wir beim Bild bleiben wollen, stirbt das Oberirdische von Zeit zu Zeit ab, um dann neue Sprossen, Blüten und Früchte zu bilden, wenn die Zeit dafür gekommen ist. So gesehen, können Traditionen zu Asche werden, wenn sie nicht mit dem Geist des Evangeliums also der Frohen Botschaft gefüllt werden.
„Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“ sagt Thomas Morus vor 500 Jahren. Deswegen sind wir in dieser Welt. Unter dieser Vorgabe bräuchten wir uns keine Gedanken über die Zukunft des Christentums machen: Wenn wir von unserem Glauben begeistert sind und uns nicht damit begnügen, die Asche in goldenen Kästchen aufzubewahren.
Wir stehen in der Tat vor neuen Herausforderungen: Nach meiner Überzeugung gibt es einen Bereich, in dem das Christentum allen anderen Religionen überlegen ist, ohne dass ich damit eine Wertung verbinden möchte. Es ist die Liebe, die Jesus in einmaliger Weise in unsere Herzen geschrieben hat. Das ist unsere Stärke, die nichts mir Druck und Gewalt zu tun hat.
Der Auftrag, „den Nächsten zu lieben, denn er ist wie du“, der mit der Liebe zu Gott gleichsetzt wird, bleibt eben nicht bei der eigenen Familie, im Freundeskreis, der Nation oder Religion stehen. Er umfasst alle Menschen, einschließlich der Verantwortung für die kommenden Generationen und der Schöpfung.
In dieser umfassenden Liebe – wir stehen alle noch am Anfang – liegen die Wurzeln für Gerechtigkeit und Frieden. Wo es das eine und das andere nicht gibt, fehlt ganz einfach die Liebe.
Werden wir aufmerksam im Umgang mit unseren Mitmenschen. Erinnern wir uns immer wieder an unseren Auftrag und stehen wir mit beiden Beinen auf der Erde….
mit einem Blick in den Himmel.
Ich darf meine Gedanken beenden mit einem Gedanken von Hilde Domin. Sie schreibt:
„Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug.“
Nehmen wir diesen Gedanken mit in die neue Woche.
Fürbitten
Ich glaube an Gott, der die Liebe ist und der die Erde allen Menschen geschenkt hat:
Herr, nimm unseren Glauben an.
Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren, an die Stärke der Waffen, an die Macht der Unterdrückung.
Herr, nimm unseren Glauben an.
Ich glaube an Jesus Christus. Der gekommen ist, uns zu heilen, und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.
Herr, nimm unseren Glauben an.
Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidbar sind, dass Friede unerreichbar ist. Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss, dass der Tod das Ende ist, dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.
Herr, nimm unseren Glauben an.
Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will, die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet, und dass alle Männer und Frauen gleichberechtigte Menschen sind.
Herr, nimm unseren Glauben an.
Ich glaube an Gottes Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, wo Gerechtigkeit und Frieden sich küssen.
Ich glaube an die Schönheit des Einfachen, an die Liebe mit offenen Händen, an den Frieden auf Erden.
Herr, nimm unseren Glauben an.
Wir bitten, stärke unseren Glauben und hilf uns diesen Glauben in unserem Leben zu verwirklichen. Amen.
Lied: Wahrer Gott wir glauben dir... (GL 779, 1+2)
Vater unser…
Meditation
Vor Pfingsten
Gott, höre nicht auf, zu uns zu sprechen,
damit endlich die Völker der Erde
dich hören
und deine Sprache sprechen im Mit- und Füreinander.
Die Sprache des Friedens,
wo Menschen sich treffen.
Die Sprache der Gerechtigkeit,
wo Meinungen aufeinanderprallen.
Die Sprache der Versöhnung,
wo Gewalt regiert.
Die Sprache der Heilung,
wo Menschen verletzt sind.
Die Sprache der Liebe,
wo wir auf der Suche nach Einheit sind.
Deine Sprache Gott,
überall, wo Babel den Geist von Pfingsten übertönen will.
Segensworte
Heiliger Geist,
komme über uns, damit wir Feuer und Flamme sein und Zeugnis ablegen können von allem, was die Welt bewegen kann.
Heiliger Geist,
verwandle uns, dass wir unseren Lebensweg so annehmen, wie er uns zum Ziel führen will.
Heiliger Geist,
bleibe bei uns, damit wir einen festen Stand haben, von dem aus wir die nächsten Schritte wagen.
Heiliger Geist,
bewege uns, dass wir nicht selbstzufrieden werden, sondern bis an unsere Grenzen gehen und wenn es sein soll, darüber hinaus.
+ im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Gehet hin in Frieden. Halleluja. Halleluja.
Lied: O himmlische Frau Königin... (GL 872, 1+5)
+ Christi Himmelfahrt, 21.05.2020
Lied: Christ fuhr gen Himmel (GL 319)
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Er, der über Himmel und Erde steht, ist mit euch.
Und mit deinem Geiste.
Begrüßung:
Der Himmel fasziniert uns Menschen von alters her. Wir sehen in den blauen Himmel und spüren Freiheit und unendliche Weite. Doch noch immer gilt das Wort: Wer nicht die Erde zuerst als sein Zuhause geordnet hat, wird am Himmel keine Freude haben. Das bekommen auch die Frauen und Männer um Jesus zu hören, als ihnen gesagt wird: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“
Kyrie-Rufe:
Unser Platz ist hier auf der Erde. Wir retten die Erde, wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben:
Herr erbarme dich.
Unser Platz ist an der Seite der Menschen. Wir helfen den Menschen, wenn wir die Nächstenhilfe pflegen:
Christus erbarme dich.
Unser Platz weist auf den Himmel. Wir helfen den Menschen und retten die Erde, wenn wir sie nicht zur Hölle machen:
Herr, erbarme dich.
Lied: Das ist der Tag, den Gott... (GL 329, 4+5)
Tagesgebet
Gott, auch wenn es uns wie ein Widerspruch erscheint: die Himmelfahrt Jesu lenkt den Blick auf unsere Erde. So lange sie unsere Heimat ist, haben wir vor dir, unserem Gott und den Menschen Verantwortung und Sorge für alles, was lebt und uns umgibt. Das gilt bis zum Letzten Tag, so lange bis Himmel und Erde eins geworden sind.
Amen.
Einführung in die Lesung:
Wir Menschen neigen dazu, an Vergangenem hängen zu bleiben. Das fixiert unseren Blick und lässt uns Neues, Unerwartetes, Ungewöhnliches nicht sehen. Den Jüngern ging es nicht anders. Sie trauern den Zeiten nach, da Jesus mit ihnen ging. Sie müssen sich sagen lassen: Der Blick in die Vergangenheit ist ein Blick in die falsche Richtung.
Der Weg von der Verkündigung zum Glauben mündet in der Firmung, die die Taufe vollendet. Dazu braucht Gott jedoch Boten, die die Frohe Botschaft verkünden, wie Phillipus, Petrus oder Johannes.
Lesung aus der Apostelgeschichte (1,3ff)
Beim gemeinsamen Mahl gebot ihnen Jesus: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Die Männer und Frauen um Jesus fragten ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.
Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum
Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen
Lied: Halleluja (Gehet nicht auf in den Sorgen...) (GL 483)
Evangelium (Mt 28,16ff)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
+ Ehre sei dir oh Herr!
Jesus sagte zu den Seinen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngerinnen und Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Predigt
Fasziniert hat mich bei meinen Überlegungen das bescheidene Wort aus drei Buchstaben AUF. In diesem Wörtchen steckt so viel, obwohl oder gerade weil es oft als Vorsilbe verwendet wird: „Wer nicht aufbricht, kommt nicht an.“ Oder wie es der Schweizer Kapuziner sagt: „Nur wer aufbricht, kommt an Grenzen.“ Aber bei den Grenzen darf es nicht bleiben, wenn wir uns aufmachen. Grenzen wollen überwunden werden. Wo kämen wir denn hin, wenn wir nicht schauen wollten, was dahinter ist?
Dahinter schauen. Darüber hinaus schauen. Das meint Christi Himmelfahrt. Da ist es wieder das Auf, Auffahrt. Der Lebensraum Palästina ist für Jesus einfach zu klein geworden. Die Welt am See Genezareth zu eng. Da gab es Grenzen nach allen Seiten.
Wenn das Evangelium vom Reich Gottes Sinn machen soll, dann darf es nicht auf ein Land und ein Volk beschränkt bleiben. Es darf nicht begrenzt bleiben.
Himmelfahrt ist wie ein Ruck, der über die Niedrigkeiten erhebt, Grenzen aufreißt: Das neue Leben fordert geradezu auf, weiter zu sehen, entschiedener zu handeln, tiefer zu glauben, stärker zu lieben. Schon das könnten wir Himmel nennen. Der Himmel führt über alles, was bisher war, hinaus, öffnet den Blick für die Welt. Auferweckung und Auffahrt gehören zusammen. Und das feiern wir heute, auch wenn uns das nicht immer so bewusst ist.
Himmelfahrt lässt alle Enge überwinden. Also nicht in den Himmel starren, heißt die Devise. Es gilt aus der Sicht des Himmels unsere Erde, ihre Schönheiten wie ihre Probleme zu betrachten. Dann erkennen wir unsere Aufgaben, unsere Berufungen auf den ersten Blick.
Wir haben es nötiger denn je, aus der verfahrenen Situation auf- und auszubrechen.
kurze Stille zur eigenen Besinnung
Wo möchte ich auf- und ausbrechen?
Lied: Wahrer Gott wir glauben dir (GL 779, 1)
Fürbitten
„Lass den Himmel sich auf der Erde widerspiegeln, auf dass die Erde zum Himmel werden möge“. Unter diesem Gedanken wollen wir Fürbitte halten:
für die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik, dass sie zur einer menschenfreundlichen Entscheidung über den Ausstieg aus der Atomenergie kommen:
Herr erhöre uns ...
für die Verantwortlichen in den Kirchen, dass ihre Sorge und ihr Engagement mehr der Einheit aller Christen diene als dem Erhalt der eigenen Traditionen:
Herr, erhöre uns …
für die Verantwortlichen in unserer Stadt, dass sie mehr die Schwachen und Hilfesuchenden im Blick haben als Prestigeobjekte:
Herr, erhöre uns …
für uns alle, die wir Verantwortung für die Schöpfung tragen, dass wir diese Aufgabe auch in Kleinigkeiten ernst nehmen:
Herr, erhöre uns …
Darum bitten wir durch Jesus Christus, der nicht in einem fernen Himmel thront, sondern mitten unter uns lebt und durch uns wirkt. Amen.
Meditation
Den Himmel suchen heißt:
achtsam sein,
verantwortlich für die ganze Schöpfung.
Den Himmel im Herzen tragen.
Den Himmel suchen heißt:
Aufhelfen und aufrichten,
wo Menschen gefallen sind.
Den Himmel auf ihr Gesicht zaubern.
Den Himmel suchen heißt:
Reich Gottes weiten
als ein offenes Land für alle.
Den Himmel auf die Erde bringen.
Vater unser…
Lied: Komm, Herr segne uns (GL 451, 1-3)
Segensworte
Mögen deine Erwartungen und deine Gebete wie Haken sein, die du in den Himmel wirfst.
Du kannst dann an ihnen schaukeln, wenn dir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht.
Seid heute einmal zu dieser Leichtigkeit eures Glaubens gesegnet + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Gehet hin in Frieden. Halleluja. Halleluja.
Lied: Maria Maienkönigin (GL 876, 1-3)
+ 6. Ostersonntag, 17.05.2020
Hier zum download und ausdrucken.
Kann man sich an Ostern gewöhnen? Wir feiern es schon in der sechsten Woche und so langsam nimmt man es gar nicht mehr richtig wahr, es wird es zum Alltag.
Wie kann Ostern uns weiterbewegen, wenn uns der Alltag wieder in Beschlag nimmt?
Heute lesen Sie biblische Texte, die uns zweierlei sagen: Christsein ist zu allen Zeiten herausfordernd und schwer, leicht und beglückend zugleich.
Und: Alles kommt darauf an, dass wir mit dem Herrn verbunden bleiben, denn er ist das Leben.
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Lied: Gott liebt diese Welt (GL 464, 1-3)
Glauben kann man nicht aus eigener Kraft. Es braucht immer einen Beistand.
Wenn Sie daran denken, wie Sie zum Glauben gekommen sind, so waren es sicherlich Menschen, die Ihnen von Gott erzählt haben, manchmal auch mit Strenge, und Sie wurden vielleicht auch damit überfordert. Vielleicht wurden Sie auch einfach so hineingeworfen in den Glauben, weil man es halt so macht oder es von einem erwartet wird.
Aber mit Sicherheit wurden Sie doch irgendwie be-Geist-ert, sonst würden sie diese Zeilen nicht lesen.
Be-Geist-ert sein, dem Geist folgen. Dem Geist, der uns gesandt wurde – dem Heiligen Geist.
Er treibt uns an, Gott zu erkennen und ihn zu verkünden.
Jesus, du hast uns durch dein Leben und Sterben zu Gott geführt.
Herr erbarme dich
Jesus, du hast uns in unserer Taufe in deine Gemeinschaft aufgenommen.
Christus erbarme dich.
Jesus, du hast uns in der Firmung deinen Heiligen Geist gesandt.
Herr, erbarme dich.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
schenke uns Freude an dieser österlichen Zeit und lass uns die Auferstehung deines Sohnes feiern, damit dieses Geheimnis unser ganzes Leben prägt und verwandelt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder.
Amen.
Lied: Wir wollen alle fröhlich sein (GL 326, 1+2)
Der Weg von der Verkündigung zum Glauben mündet in der Firmung, die die Taufe vollendet. Dazu braucht Gott jedoch Boten, die die Frohe Botschaft verkünden, wie Phillipus, Petrus oder Johannes.
Das steht in der Apostelgeschichte geschrieben:
In jenen Tagen kam Phillipus in die Hauptstadt Samáriens hinab und verkündete dort Christus.
Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Phillipus; sie hörten zu und sahen die Zeichen, die er tat.
Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samárien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen.
Denn sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn.
Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist.
Nicht nur Hauptamtliche sind berufen, den christlichen Glauben zu verbreiten. Jeder Getaufte kann Zeugnis geben und andere zu Gott führen.
Davon hören wir im ersten Petrusbrief:
Schwestern und Brüder!
Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn!
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, damit jene, die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus in schlechten Ruf bringen, wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden. Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse.
Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde.
Halleluja. So spricht der Herr: Wer mich liebt, hält mein Wort. Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen. Halleluja
Evangelium
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
+ Ehre sei dir oh Herr!
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, den Geist der Wahrheit,
den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt.
Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch. Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und auch ihr leben werdet.
An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Gedanken
Corona-Pandemie, Ausgangsbeschränkungen, Maskenpflicht, Versammlungsverbot, Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen, Verbot von Messfeiern, Gottesdienste nur mit Auflagen, Priestermangel, Rückgang der Gottesdienstbesucher, Umstrukturierungsmaßnahmen, baufällige Kirchen…..
Wie soll das nur weitergehen? Wir sehen unsere Felle davon schwimmen, und wir hätten doch so gerne, dass alles beim Alten bliebe, dass alles, was wir uns aufgebaut haben, so bleibt wie es war. Unser Bestand soll gewahrt bleiben und wir versuchen es auch mit allen Mitteln und irgendwie..
Er ist menschlich, dieser Wunsch nach Beständigkeit und Sicherheit, nach Planbarkeit und Machbarkeit, nach Vermehrung, oder zumindest Wahrung des Bestandes und es wird als Unglück angesehen, wenn es anders kommt.
So wie bei den Jüngern damals. Jesus sprach schon oft davon, dass er sie verlassen wird, dass er zum Vater geht, dass er vorausgeht, um Wohnungen vorzubereiten, dass er sterben wird. Irgendwie haben sie es auch verstanden, aber den „Bestand Jesus“ zu verlieren, war für sie unvorstellbar. Diese Veränderung wollten sie nicht zulassen.
Jesus kannte ihre menschliche Schwächen und er versprach ihnen, sie nicht als Waisen zurück zu lassen, sondern ihnen einen Beistand zu senden, einen Helfer, der ihnen Gaben schenkt und bei der Ausübung ihres Glaubens beisteht. Was da im Pfingstsaal geschehen ist, das wissen wir und hören es in 14 Tagen. Und was danach mit den Jüngern passiert ist, wie sie aufgebrochen sind und plötzlich neue Fähigkeiten entwickelt haben, so dass alle anderen staunten, diese Geschichte ist uns auch bekannt.
Und wir? Sind wir nicht auch gerade in einer Situation, in der wir uns machtlos und hilflos fühlen? Unseren derzeitigen Bestand schwinden sehen. Und wollen wir nicht auch mit aller Macht unseren Bestand wahren und wieder zurückhaben?
Nicht nur wegen der Corona Pandemie - die Umstrukturierungsmaßnahmen, die Veränderung unserer kirchlichen Gemeinden ist nicht vom Tisch, nur in den Hintergrund gerückt.
Ich finde, das heutige Evangelium macht Mut. Auch wir werden nicht als Waisen zurückgelassen. Wir haben den Beistand bereits. Er wurde uns bei unserer Taufe versprochen und bei unserer Firmung haben wir ihn empfangen. Er ist nur von uns etwas vergessen worden.
Vielleicht haben uns die letzten Wochen gezeigt, dass es auch anders geht. Nicht, dass ich daran festhalten möchte, nie mehr eine Messe zu feiern oder die Kommunion zu empfangen - das nicht - aber ich finde es haben viele Menschen dem geschenkten Geist neuen Raum gegeben, haben ihn hereingelassen und ihn wirken lassen. So sind ganz viele Initiativen entstanden. Die Menschen haben sich verändert - halten zusammen. Fremde grüßen einander plötzlich und schenken sich ein Lächeln. Man freut sich auch wieder an Kleinigkeiten, an eigentlichen Selbstverständlichkeiten.
Auch in unserem Glaubensleben mussten wir neu denken und umdenken. Wenn liebgewonnene Rituale plötzlich wegbrechen, ist man gezwungen, selbst Initiative zu ergreifen, sich aufzuraffen, sich selbst Gedanken zu machen, wie man aktuell seinen Glauben leben und gestalten will.
Manche sehen es als eine Chance, daran zu wachsen und zu reifen, andere fühlen sich vielleicht allein gelassen, hilflos, machtlos,
Geist-los.
Vielleicht sind diese vergangen Wochen eine schmerzhafte, aber auch gute Lehrzeit für uns gewesen, und ich bin mit unserem Bischof einer Meinung, dass wir nicht alles neu Aufgebaute sofort wieder vergessen sollten, wenn alles wieder „normal“ läuft.
Die Kirchengemeinden werden sich verändern, das ist unausweichlich, und irgendwie haben wir es ja auch verstanden, wollen es aber nicht wirklich zu lassen.
Aber mit dem Zuspruch Jesu wird es, denke ich, einfacher :“Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich bleibe bei euch in allen Situationen, in allen Veränderungen und ich sende euch meinen Beistand, weil ich euch liebe.“
Das gibt Hoffnung und Zuversicht. Unser Bestand wird sich verändern, aber das ist, denke ich, kein Unglück - und mit dem Beistand Gottes wird es „trotzdem“ gut, wir müssen ihn nur hereinlassen, ihn wahrnehmen, uns inspirieren lassen und danach handeln.
Lied: Dein Geist weht wo er will (GL 783)
Fürbitten
Wir haben den Geist Christi empfangen, der uns zu seinen Kindern macht. Er erfüllt uns mit der Hoffnung, dass die Auferstehung Jesu auch heute noch die Welt verändern kann.
So bitten wir ihn:
Für diejenigen, die sich für Glauben und Verkündigung einsetzten
für Eltern, die ihren Kindern den christlichen Glauben vorleben
für alle, die versuchen, ein Leben im christlichen Glauben zu führen.
Für alle Menschen, die von Zweifel geplagt werden, denen Schicksalsschläge das Bekenntnis zu Gott erschweren oder denen noch niemand die Frohe Botschaft gebracht hat.
Für die Verantwortlichen in Kirche und Staat, um Orientierung und Rat, dass sie Entscheidungen zum Wohle aller treffen.
Für die Flüchtlinge und alle Menschen, die nun auf Grund der Pandemie, in den Hintergrund gedrängt wurden, für alle Kranken und Sterbenden.
Für unsere und alle Toten.
Legen wir alles, auch das Unausgesprochene, in das Gebet, dass uns alle vereint:
Vater unser…
Segen
Du Gott des Aufbruchs, segne uns,
wenn wir dein Rufen vernehmen,
wenn deine Stimme lockt,
wenn dein Geist uns bewegt,
zum Aufbrechen und Weitergehen.
Du Gott des Aufbruchs, begleite und behüte uns,
wenn wir uns von Gewohnheiten verabschieden,
wenn wir festgetretene Wege verlassen,
wenn wir dankbar zurückschauen und doch neue Wege wagen.
Du Gott des Aufbruchs, wende uns dein Angesicht zu,
wenn wir Irrwege nicht erkennen,
wenn uns Angst befällt,
wenn Umwege uns ermüden,
wenn wir Orientierung suchen in den Stürmen der Unsicherheit.
Du Gott des Aufbruchs, sei mit uns unterwegs zu uns selbst,
zu den Menschen, zu dir.
Segne uns mit deiner Güte, zeige uns dein freundliches Angesicht und schenke uns deinen Geist.
Begegne uns in unseren Mitmenschen und leuchte uns mit deinem Licht des Friedens auf unseren Wegen. (nach Michael Kessler)
+Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: Komm, Herr segne uns (GL 451)
+ Maiandacht Teil 2, Mai 2020
Hier zum download und ausdrucken.
Lied: Meerstern, ich dich grüße (GL 524, 1-3)
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Im sogenannten „Wonnemonat“ Mai, wenn alles blüht und grünt, denken wir in besonderer Weise an Maria, die Mutter Jesu. Schon im Mittelalter wurde Maria liebevoll „Rose ohne Dornen“ und „Schönste aller Blüten“ genannt. Diese Namen beschreiben Maria als eine Frau, deren Leben aufgeblüht ist in der Liebe Gottes. Maria zeigt uns, wie reich das Leben wird, wenn wir uns voll Vertrauen hinwenden zu Gott. Sie macht uns Mut, alles von Gott zu erwarten, weil er uns Leben in Fülle verspricht.
Lied: Der Geist des Herrn erfüllt das All (GL 347, 1)
Lobpreis des Dreifaltigen Gottes
Gott, unser Vater, wir danken dir für deine Schöpfung, in der wir leben dürfen. Heute danken wir vor allem für die vielen Blumen und Blüten, die unsere Herzen erfreuen. In dir sind wir geborgen, du schaust auf uns und stärkst uns mit deinem Segen. Wir loben dich, wir danken dir.
Alle: Wir loben dich, wir danken dir.
Jesus Christus, wir danken dir, dass du unser menschliches Leben geteilt hast. Dein gutes Wort macht uns Mut; du versprichst uns Leben in Fülle. Wir loben dich, wir danken dir.
Alle: Wir loben dich, wir danken dir.
Heiliger Geist, wir danken dir für deine zärtliche Kraft. Du erfüllst unsere Herzen mit Wärme und Licht, du rührst uns an und lässt uns die göttliche Liebe spüren. Wir loben dich, wir danken dir.
Alle: Wir loben dich, wir danken dir.
Leben blüht auf - Maria sorgt sich
Lied: Maria, dich lieben (GL 521, 5+6)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 2,1-5)
Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.
Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
Kurze Stille
Maria sieht die Not, in die das Brautpaar geraten ist. Sie sagt nicht: Was geht es mich an? Maria handelt, holt Hilfe, sorgt für Nachschub. Mit liebevollen Augen schaut Maria auf die Menschen um sie herum. Sie lässt sich treffen von Not und Mangel. Mit dem neuen Wein kann das Fest weitergehen. Maria weiß, dass wir Menschen nicht nur das tägliche Brot brauchen, sondern auch die Liebe und die Freude.
Heilige Maria, wir schauen auf dich. Leben blüht auf, weil du Gottes Liebe weiterschenkst.
Lied: Wo die Liebe wohnt (GL 827)
Heilige Maria, du schaust auf die Sorgen der Menschen und vertraust auf die Hilfe deines Sohnes Jesus: Begleite uns, wenn wir die Not anderer sehen und ihnen beistehen.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deine Tatkraft, damit wir mutig anpacken, wo Menschen Hilfe brauchen.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deine Verbundenheit mit Jesus, damit auch wir auf ihn hören und die Fülle des Lebens finden.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Leben blüht auf - Maria hält aus
Lied: Christi Mutter stand mit Schmerzen (GL 532, 1+2)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 19,25)
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.
Kurze Stille
Maria steht unter dem Kreuz und muss mit ansehen, wie ihr geliebter Sohn stirbt. Ihr Herz erstarrt, über ihre Seele legen sich Dunkelheit und Kälte. Unter dem Kreuz scheint kein Platz zu sein für blühendes Leben. Aber die Liebe Marias kann der Schmerz nicht auslöschen. Sie wirft ihre ganze Hoffnung auf Gott: Kann es noch Rettung geben? Maria bleibt bei Jesus und tatsächlich erfährt sie neues, blühendes Leben und darf jubeln: Jesus lebt, mit ihm auch ich.
Heilige Maria, wir schauen auf dich. Leben blüht auf, weil deine Liebe in Schmerz und Leid stark geblieben ist.
Lied: Wo die Liebe wohnt (GL 827)
Heilige Maria, du hast unter dem Kreuz Not und Schmerz durchlitten: Begleite uns, wenn wir Angst haben vor Krankheit und vor dem Tod.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deine Hoffnung, damit wir im Kreuz das Zeichen des Lebens erkennen und uns daran festhalten.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Begleite uns, wenn wir das Leid lieber Menschen mit ansehen müssen.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deine Glaubenskraft, damit wir in dunklen Stunden das Vertrauen auf Gott nicht verlieren.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Leben blüht auf - Maria wird aufgenommen
Lied: Maria aufgenommen ist (GL 522, 1+2) oder
Gegrüßet seist du, Königin (GL 536, 1)
Die Legende sagt: Als das irdische Leben Marias zu Ende gegangen und ihr Leib bestattet war, öffneten ihre Freundinnen und Freunde noch einmal das Grab. Da war der Leichnam nicht mehr im Grab; dafür war das Grab voll von duftenden Blüten.
Kurze Stille
Maria darf heimgehen - dorthin wo ihr Herz, ihre Liebe ein Leben lang fest verankert waren - zu Gott. Im Vertrauen auf Gott hat Maria gelebt, im Vertrauen auf Gott ist sie gestorben. Nun wird ihr ein neues, blühendes Leben geschenkt. Heilige Maria, dein Leben blüht auf, weil du mit einem Herzen voller Liebe hindurchgegangen bist durch das Tor des Todes.
Lied: Wo die Liebe wohnt (GL 827)
Heilige Maria, du lebst bei Gott und bleibst uns Menschen verbunden: Begleite uns, damit auch wir sicher an das Ziel unseres Lebens kommen.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns, worauf es in unserem Mühen und Suchen ankommt.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Begleite uns, wenn wir uns sehnen nach Frieden und Geborgenheit.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns die ewige Liebe Gottes, die uns für immer Heimat schenkt.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Gegrüßet seist du Maria …
Vater unser ...
Segen
Gottes stärkender Segen umgebe uns, Gottes Liebe richte uns auf. Wärme und Licht aus Gottes Gnade erfülle unsere Herzen, damit Leben aufblühen kann für uns und für andere.
Das gewähre uns der lebenspendende Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied: Sagt an, wer ist doch diese (GL 531, 1+2)
+ Maiandacht Teil 1, Mai 2020
Hier zum download und ausdrucken.
Lied: Meerstern, ich dich grüße (GL 524, 1-3)
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Im sogenannten „Wonnemonat“ Mai, wenn alles blüht und grünt, denken wir in besonderer Weise an Maria, die Mutter Jesu. Schon im Mittelalter wurde Maria liebevoll „Rose ohne Dornen“ und „Schönste aller Blüten“ genannt. Diese Namen beschreiben Maria als eine Frau, deren Leben aufgeblüht ist in der Liebe Gottes. Maria zeigt uns, wie reich das Leben wird, wenn wir uns voll Vertrauen hinwenden zu Gott. Sie macht uns Mut, alles von Gott zu erwarten, weil er uns Leben in Fülle verspricht.
Lied: Der Geist des Herrn erfüllt das All (GL 347, 1)
Lobpreis des Dreifaltigen Gottes
Gott, unser Vater, wir danken dir für deine Schöpfung, in der wir leben dürfen. Heute danken wir vor allem für die vielen Blumen und Blüten, die unsere Herzen erfreuen. In dir sind wir geborgen, du schaust auf uns und stärkst uns mit deinem Segen. Wir loben dich, wir danken dir.
Alle: Wir loben dich, wir danken dir.
Jesus Christus, wir danken dir, dass du unser menschliches Leben geteilt hast. Dein gutes Wort macht uns Mut; du versprichst uns Leben in Fülle. Wir loben dich, wir danken dir.
Alle: Wir loben dich, wir danken dir.
Heiliger Geist, wir danken dir für deine zärtliche Kraft. Du erfüllst unsere Herzen mit Wärme und Licht, du rührst uns an und lässt uns die göttliche Liebe spüren. Wir loben dich, wir danken dir.
Alle: Wir loben dich, wir danken dir.
Leben blüht auf - Maria sagt Ja
Lied: Maria, dich lieben (GL 521, 1+2)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas
(Lk1, 26-27.30-32a.34-35a.38)
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel sagte zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. –
Kurze Stille
Der Engel Gabriel kommt zu einer jungen Frau. Sie steht am Anfang ihres eigenen Lebens. Bald wird sie heiraten - eine schöne Zeit voller Erwartung und Hoffnung. Verbaut sich diese junge Frau nicht ihr Leben, wenn sie auf das eingeht, was der Engel ihr sagt? Sollte sie nicht lieber ihr eigenes Glück festhalten? Maria denkt anders. Sie vertraut darauf, dass Gott es gut mit ihr meint, dass ihre Lebensgeschichte in Gottes Plan aufgehoben ist. Ihr „Ja“ ist ein Ausdruck ihrer Liebe zu Gott. Maria stellt sich zur Verfügung. So geschieht Großes mit ihr. Gott selbst kommt durch Maria in die Welt.
Heilige Maria, wir schauen auf dich. Leben blüht auf, weil du an die Liebe Gottes geglaubt hast.
Lied: Wo die Liebe wohnt (GL 827)
Heilige Maria, du hast Ja gesagt zu dem großen Auftrag Gottes: Begleite uns, wenn wir uns bemühen, die alltäglichen Anforderungen und Pflichten gut zu bewältigen.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deine Kraft, damit Schwierigkeiten uns nicht entmutigen. Alle: Maria, wir rufen zu dir. Begleite uns, wenn wir spüren, dass wir gebraucht werden.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deine Bereitschaft, auf Gott zu hören, damit wir den Anruf Gottes in unserem Leben erkennen.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Leben blüht auf - Maria bewahrt alles im Herzen
Lied: Maria, dich lieben (GL 521, 1+2)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas
(Lk2,15-19)
Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. –
Kurze Stille
Maria hat ihren Sohn geboren. Da ist viel Freude und Staunen über das neue, wunderbare Leben. Da sind aber wohl auch Fragen: In einem Stall kommt er zur Welt, von dem der Engel gesagt hatte, er werde Sohn des Höchsten genannt. Dann kommen die Hirten - raue Gesellen, denen unter normalen Umständen niemand ein neugeborenes Kind in die Arme gelegt hätte. Sie erzählen vom Engelsgesang und knien vor dem neugeborenen Kind. Vielleicht hat Maria nicht alles verstanden, was geschah. Aber sie wird nicht ungeduldig, macht sich keine Sorgen. Maria vertraut auf die Zusage Gottes: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Sie bewahrt alles im Herzen, damit sie daraus Kraft schöpfen kann, wenn es nötig wird.
Heilige Maria, wir schauen auf dich. Leben blüht auf, weil du Gottes Liebe im Herzen trägst.
Lied: Wo die Liebe wohnt (GL 827)
Heilige Maria, du warst offen für Gottes Pläne und Überraschungen: Begleite uns, wenn wir den Überblick oder die Geduld verlieren.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deine Freude, damit wir die guten Erfahrungen des Lebens dankbar annehmen.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Begleite uns, wenn wir das Leben schützen und uns einsetzen für Gerechtigkeit und Frieden.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Zeige uns deinen Jubel, damit wir verstehen, dass Gott auch an uns Großes tut.
Alle: Maria, wir rufen zu dir.
Gegrüßet seist du Maria …
Vater unser ...
Segen
Gottes stärkender Segen umgebe uns, Gottes Liebe richte uns auf. Wärme und Licht aus Gottes Gnade erfülle unsere Herzen, damit Leben aufblühen kann für uns und für andere.
Das gewähre uns der lebenspendende Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied: Alle Tage, sing und sage (GL 526)
+ 5. Ostersonntag, 10.05.2020
Hausgottesdienst zum 5. Sonntag in der Osterzeit
10.05.2020, St. Gertrud Schweinheim
Hier zum download und ausdrucken.
WIR “rücken zusammen“
...im Geist und in der Nächstenliebe
und laden Sie zum persönlichen Gebet ein
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Lied: Freu dich, erlöste Christenheit (GL 337, 1+2+5+7)
Begrüßung:
Heute feiern wir Muttertag und begehen den 5. Sonntag nach Ostern.
Gottesdienst feiern ist manchmal wie ein Heimkommen in der Nacht und ein Licht anmachen in der dunklen Wohnung.
(Jetzt zünden wir die Kerzen an)
Der Herr versammelt uns um seinen Tisch und verpflegt uns mit seinem Wort und hoffentlich bald wieder mit den eucharistischen Gaben.
Gottesdienst feiern ist Begegnung mit Christus und seinem Vater, mit mir selbst und mit allen, die durch ihre Beziehung zu ihm Geschwister geworden sind.
Gottesdienst feiern stärkt unsere Beziehung zu Gott und miteinander. Während der Einschränkungen durch die Pandemie gilt das am heutigen Muttertag besonders für die neu zu übende Verbundenheit innerhalb der Kleinfamilie.
Tagesgebet
Gütiger Gott,
dein Sohn hat uns in Zeichen, Worten und Beispielen Ideen dafür gegeben, wie wir ihm folgen können.
Doch immer wieder haben wir unsere Fragen und Zweifel.
Sei du mit uns, wenn wir unser Leben nach der Botschaft Jesu gestalten wollen.
Erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, um die Zeichen unserer Zeit angemessen deuten zu können.
So bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. – Amen.
Lied: Da wohnt ein Sehen tief in uns (GL 814, 4)
Vorüberlegungen
Nach dem Tod Jesu am Kreuz herrschte große Unsicherheit unter seinen Anhängern. Dann aber machen die Ersten ihre ganz eigenen Erfahrungen: die Frauen am Grab, die Jünger auf dem Weg nach Emmaus und viele mehr. Allmählich kommt der Gedanke auf, dass alle, die Jesus folgen wollen, tatsächlich einmal ganz genau nachspüren müssen, worum es denn eigentlich und wirklich bei diesem Mann aus Nazareth gegangen ist.
Und damit heißt es dann auch, sich mit diesen neuen Erfahrungen zurecht zu finden. Herauszufinden, was der Kern der Botschaft Jesu mit mir zu tun hat, was denn wirklich mit Nachfolge Jesu gemeint ist. Das war für die ersten Christinnen und Christen kein einfaches Unterfangen - das ist es auch heute nicht. Wie schwierig das damals sein konnte, machen uns an diesem Sonntag vor allem zwei Gestalten aus dem Umfeld Jesu deutlich: Im Evangelium hören wir von den Aposteln Philippus und Thomas.
Evangelium
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
+ Ehre sei dir oh Herr!
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philíppus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philíppus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist?
Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke!
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. Halleluja, halleluja.
Gedanken zum Evangelium
Lassen wir diese oder auch andere Sätze aus dem Evangelium kurz meditativ oder im Austausch miteinander nachklingen:
„Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.“
„Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst.“
„Wie können wir den Weg kennen?“
„Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin
und dass der Vater in mir ist.“
„Wenn ihr mich erkannt habt,
werdet ihr auch meinen Vater erkennen.“
„Euer Herz lasse sich nicht verwirren.“
Fragen über Fragen bei den Jüngern und komplizierte Antworten! Obwohl sie Jesus persönlich kannten und Jahre mit ihm zusammenlebten, verstehen sie vieles nicht. Da geht es mir nicht besser und es tröstet mich, denn wenn schon die Freunde Jesu vieles nicht auf Anhieb verstanden, darf auch ich meine Fragen und Unsicherheiten haben.
Wir hörten, wie Jesus zu diesen Aposteln vor seiner Auferstehung über Tod und Auferstehen spricht und was das für die Menschen bedeuten soll. Nachfragend tasten sich Thomas und Philippus an das heran, was damit gemeint sein könnte, was sie davon verstanden haben. Gegenüber Philippus verliert Jesus schon fast die Geduld: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt? Aber Philippus und Thomas bleiben dran, sie lassen nicht locker. Auch nach dem Schock der Kreuzigung. Sie gehen ihren Weg des Erkennens und des Verstehens kraftvoll voran. Schließlich gehören sie zu jenen, die es selbst schaffen, die Leute mit der Frohen Botschaft in den Bann zu ziehen und in Jerusalem die erste Gemeinde zu gründen.
So werden Thomas und Philippus zu Vorbildern für mich und uns Christinnen und Christen: Sie halten im Anfang die Unsicherheit des Nichtverstehens aus und sie geben nicht auf. Sie lassen das Missverstehen zu und sammeln immer mehr Glaubenserfahrungen, bis sich für sie aus den vielen, zunächst unverständlichen, Puzzleteilen ein Bild ergibt, das sie weiter verschenken können. Sie werden vom Empfänger der Frohen Botschaft zu deren Zeugen und Verkünder.
Diese beiden Menschen sollen Christinnen und Christen heute ermutigen, ihren eigenen Weg der Nachfolge Jesu zu suchen und zu gestalten. So richtete sich die Botschaft des heutigen Evangeliums an alle, die durch das Sakrament der Taufe in die Spur Jesu gesetzt wurden: Fragen, ja Zweifel dürft ihr haben, aber sucht euren Weg in der Nachfolge, gestaltet und geht ihn!
Lied: Mir nach spricht Christus, unser Held (GL 461, 2)
Meditation
Jesus, du hast gesagt
ICH BIN DER WEG
dir nachfolgen heißt,
deinem Beispiel folgen,
deinen Weg gehen:
den Weg des Miteinander statt gegeneinander
den Weg zu den Menschen
den Weg gegen den Strom der Zeit
den Weg zum Kreuz
den Weg der Liebe.
Du hast gesagt
ICH BIN DIE WAHRHEIT
dir nachfolgen heißt, deiner Wahrheit glauben:
der Wahrheit der Güte und Größe Gottes
der Wahrheit der Erlösung von Sünde und Tod
der Wahrheit der Auferstehung
der Wahrheit des Geistes
der Wahrheit der Liebe.
Du hast gesagt
ICH BIN DAS LEBEN
dir nachfolgen heißt, nach deinem Beispiel leben:
ein Leben des Mitleids und der Anteilnahme
ein Leben der Verzeihung und der Versöhnung
ein Leben das nach Gottes Willen fragt
ein Leben der Liebe.
Lass uns auf dich schauen
lass uns dir nachfolgen
Bruder Jesus
der du WEG - WAHRHEIT - und LEBEN bist
damit unser Leben gelingt.
Fürbitten
Allmächtiger Gott wir kommen zu Dir bei unserer Suche nach dem richtige Weg unseres Lebens, mit unseren Fragen, Sorgen und Nöten:
Für alle Menschen, die auf der Suche nach ihrem richtigen Wege sind.
Für alle Menschen, die im Glauben viele Fragen, aber wenig Antworten finden.
Für alle Christinnen und Christen, die ihr Glaubensleben in der Pandemie neu gestalten müssen.
Für die Verantwortlichen in der Kirche, die gute Wege zur Gestaltung von Gottesdienst während der Pandemie finden müssen.
Für alle Mütter, an die ihr Kind heute nicht denkt.
Für alle Kinder, die heute nicht an ihre Mutter denken.
Für unsere Verstorbenen, dass sie ihre Wohnung im Hause des Herrn gefunden haben.
Für uns selbst und alles, was wir an Fragen unseres Lebens jetzt still vor Dich bringen wollen.
Beten wir zusammen das Vater unser
Vater unser…
Lied: Suchen und fragen (GL 457, 3)
Gebet zur „Geistlichen Kommunion“ für alle, die in diesen Tagen nicht kommunizieren können
In vielen Bistümern sind öffentliche Messfeiern an einem Sonntag wieder möglich. Aus Sorge um die Gesundheit aller Gläubigen und um die Verantwortlichen vor Ort zu entlasten, hat unser Bischof öffentliche Messfeiern für die Diözese Würzburg noch nicht erlaubt. Bei manchen von uns ist die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit im Gottesdienst und nach dem Empfang der Kommunion groß. Bis Eucharistie wieder würdig gefeiert werden kann, ohne von Hygienemaßnahmen überlagert zu werden, beten wir um die Nähe Gottes, wie sie uns sonst in Brot und Wein geschenkt wird:
Herr Jesus Christus,
du bist das Brot des Lebens und der einzig wahre Weinstock.
Ich glaube, dass du wirklich anwesend bist im heiligsten Sakrament der Eucharistie.
Ich suche dich. Ich preise dich und bete dich an.
Da ich dich nicht empfangen kann im eucharistischen Brot und Wein, bete ich, dass du in mein Herz und meine Seele kommst,
damit ich mit dir vereint sein kann durch deinen allmächtigen und allgegenwärtigen Heiligen Geist.
Lass mich dich empfangen und von dir gesättigt werden. Werde für mich wie Manna in meiner Wüste, das Brot der Engel für meine sehr menschliche Reise durch die Zeit.
Ich erbitte all dies im Vertrauen darauf, dass du selbst unser Weg, unser Leben und unsere immerwährende Freude bist.
Amen.
Segen
Gütiger Gott!
Sei bei uns wie eine liebende Mutter und ein barmherziger Vater. Schaue geduldig auf die Fragen unseres Lebens und zeige uns den Weg der Wahrheit und des Lebens, den dein Sohn bereitet hat. Helfe uns in der Kraft des Geistes, diesen Weg zu gehen und lass uns am Ende dieser Welt bei Dir unsere Wohnung finden.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: Möge die Straße uns zusammenführen (GL 833, 1+3)
+ 4. Ostersonntag, 03.05.2020
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Lied: GL 421 1 u. 2 Str. Mein Hirt ist Gott der Herr….
Begrüßung
Für wenn ist die Kirche da? Die Antwort ist ebenso einfach wie offen: Für alle. Logisch!!! Wir sind keine Gemeinschaft von Auserwählten und Besonderheiten. Aber ist das Jedem bewusst? Gerne urteilen wir und werfen mit dem Begriff : „Würdig“ umher. Gott lädt ALLE ein. Jede/r ist willkommen. Auch jetzt in dieser Stunde. ER ist da!
Kyrierufe
Herr Jesus Christus, wir vertrauen dir als dem guten Hirten unsere Gemeinde und die Kirche an:
Herr, erbarme dich …
Wir vertrauen deiner Führung unsere Wege und unser ganzes Leben an:
Christus, erbarme dich …
Wir vertrauen deinen Worten unsere Sorgen und unsere Zukunft an:
Herr, erbarme dich …
Tagesgebet
Es gibt viele Menschen, die eine offene Türe suchen, einen einladenden Stuhl, ein gutes Wort. Hilf uns, dass wir das alles sein können. Türe, Stuhl und Wort, und wir auf diese Weise dem Beispiel folgen, das du uns in Jesus Christus gegeben hast.
Gloria Lied: GL 329 1. Str. Das ist der Tag den Gott ….
Einführung in die Lesung
Seelsorge heißt auch: Hinhören auf die Fragen, achten auf die Sorgen der Menschen, und darauf eine Antwort geben. Das versucht auch Petrus in einer bemerkenswerten Predigt. Die Reaktion der Menschen hören wir jetzt in der Lesung aus der Apostelgeschichte:
Lesung (Apg 2,36ff)
Petrus sagte: Das ganze Haus Israel erkenne mit Sicherheit: Gott hat Jesus zum Herrn und Messias gemacht. Als die Menschen das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun? Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen. Dann wird euch Vergebung geschenkt und ihr werdet den Heiligen Geist empfangen. Dann gilt euch und euren Kindern die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, berufen wird. - Wort aus der hl. Schrift:
Halleluja Lied GL 175/1: Halleluja
Evangelium (Joh 10,1ff)
Jesus stellte den Menschen seiner Zeit dieses Bild vor Augen:
Wer durch die Türe des Stalls hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter. Die Schafe hören auf seine Stimme. Er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen damit sagen wollte.
Jesus schloss seine Rede mit diesen Worten: Ich bin gekommen, dass alle das Leben haben und es in Fülle haben.
Predigt
Der gute Hirte
Bestimmte biblische Bilder kommen für unsere Gesellschaft ganz schön verstaubt daher. Das Bild vom guten Hirten gehört dazu. Wann begegnen Städter, selbst Landbewohner noch einem Schafhirten? Wann kämen wir mit ihm ins Gespräch. Zudem muss man bei diesem Bild, das Jesus vorstellt, wissen, dass im Stall seiner Zeit des Nachts die Herden verschiedener Hirten untergebracht waren. Das ist nur die eine schwierige Seite dieses Guten-Hirten-Sonntags.
Die andere, ebenso veraltete, wie man meinen sollte, ist die einer klerikalen, weil priesterzentrierten Auslegung des Gleichnisses Jesu: Der Hirte ist alles. Die Schafe bedeuten wenig bis nichts. Diese Einstellung glaubt man für überwunden. Doch ist es wirklich so? Erfahrungen lehren mir einen anderen Standpunkt.
Dazu gibt es für etliche in der Kirche oder in den Gemeinden Schwarze Schafe, die man unter keinen Umständen in der Herde haben möchte. Dafür sorgen dann die Oberhirten. Schließlich soll der Katholizismus reinrassig daherkommen. Wieso eigentlich Oberhirten? Stehen sie etwa über Jesus, der sich als der gute Hirte bezeichnet hat und ganz andere Beispiele und Zeichen setzt wie manche Bischöfe?
Unvergesslich ist mir die Begegnung in den Lechtaler Bergen mit einem Hirten. Er ließ uns bei unserer Tour in seinem Schäferkarren übernachten, weil in der Berghütte kein Platz mehr war. Als ich mich als Diakon outete, sprudelte es aus ihm nur so heraus: „Die Geschichte, die Jesus von dem Verlorenen Schaf erzählt, ist ein glatter Unsinn“, sagt er. „Kein Schäfer kann es sich leisten, die 99 Schafe im Stich zu lassen, um das eine zu finden. Mir gehen in jedem Jahr mindestens ein halbes Dutzend Schafe verloren! Bin ich deswegen kein guter Hirte?“
Ich konnte ihn beruhigen. Die Gleichnisse Jesu sind alle durch einen springenden Punkt gekennzeichnet, der nicht immer gleich erkennbar ist. Es geht Jesus um die Barmherzigkeit, es geht ihm um die ungewöhnliche Liebe Gottes. Gott lässt sich so auf den Menschen ein, dass es schon unvernünftig wird. Die Gerechten lässt er auf ihrer Weide und sucht den Menschen, der sich verirrt oder in schlimme Situationen verstrickt hat. Mit ihm zusammen und ohne Vorwurf kehrt er voller Freude zur Herde, zu den anderen zurück, und feiert gemeinsam ein Fest. Gott ist größer als unsere Vernunft und unsere Sorge, sagt das Gleichnis.
In unsere Zeit übersetzt heißt das ‚Seelsorge’. Wer in seinem katholischen Umfeld sitzen bleibt, genießt den Weihrauch seiner Umgebung und weicht dem schlechten Geruch der Menschen aus, die ihn nötig hätten. Es gibt sie ja, die Menschen, die von Ängsten gezeichnet sind, die verletzt wurde, sogar von sogenannten ‚guten Hirten’. Menschen, die beruflich, finanziell oder in ihrer Beziehung überfordert sind. Sie müssten für den Seelsorger die wichtigsten sein. Schon im Beispiel Jesu kommen die 99 Gerechten mit sich ganz schön zurecht.
Jesus war und ist für alle da. Am deutlichsten zeigen es uns seine Worte, wenn wir in seinem Gedächtnis, Brot und Wein teilen, die für ‚alle’ gedacht sind. Das passte zusammen mit P. Benedikt XVI. manchen Oberhirten nicht. Sie versuchten, das ‚für alle’ durch ‚für viele’ zu ersetzen. Daraus wollten sie die Befugnis ableiten, Unpassende und Unangepasste auszuschließen – und das nicht nur vom Empfang der Eucharistie.
Andere Gruppen in der Kirche möchten das ‚für viele’ noch tiefer hängen und am liebsten nur mit ‚für manche’ übersetzen, um eine Handhabe gegen jene zu haben, die nicht den ‚wahren’ Glauben haben, die nicht ihren moralischen Vorgaben entsprechen, deren Beziehung zerbrochen ist, die homosexuell sind, auf der Straße leben.
Auch wenn es das Bild von der Herde so deutlich nicht wiedergibt: Die Gemeinschaft aller Glaubenden ist wichtig, eine Gemeinschaft, die offen bleibt für alle auf der Suche, an den ‚Hecken und Zäunen’. In dieser Gemeinschaft sind alle gleich, auch wenn einige besondere Aufgaben und Dienste für sie über nehmen. Doch deswegen gibt es für Christen, die im Wort und im Geist Jesu stehen wollen, kein Oben, weil es auch kein Unten geben darf.
Credo Lied: GL 790 1-4 Str. Ich glaube an den Vater..
Fürbitten
Durch Jesus Christus, den Guten Hirten wenden wir uns an dich, unseren Gott:
Um eine offene Türe für Menschen, die zu vereinsamen drohen: Herr, erhöre uns …
Um einen Wegweiser für Mitmenschen, die vor einer schwierigen Entscheidung stehen: Herr, erhöre uns …
Um Orientierung für uns in all den Meinungen und Stimmen, die auf uns eindringen: Herr, erhöre uns …
Um einen guten Engel für alle, die auf unseren Straßen unterwegs sind: Herr, erhöre uns …
Um das ewige Leben für alle, die uns im Glauben an eine neue Welt vorausgegangen sind: Herr, erhöre uns …
Darum bitten wir durch ihn, der uns ein Leben in Fülle versprochen hat. Amen.
Lied: GL 421 3 Str.: Du wirst zur rechten Zeit
Meditation
Gott,
der das wortlose Bitten hört,
den stumm gemachten Mund versteht,
die verborgene Gerechtigkeit sieht,
das Gute, das einfach so gelebt wird;
einer, der wartet und wartet,
mit einer Geduld ohne Zorn,
mit Augen,
die suchen und von weitem schauen,
mit einer Sorge,
die nachgeht, findet, aufhebt, heimträgt.
Diesen Gott hat Jesus uns verkündet und gelebt.
nach Huub Oosterhuis
Segensworte
Lao Tse sagt:
Beim Wohnen ist der geeignete Platz wichtig,
beim Denken die Tiefe,
beim Umgang mit anderen die Güte,
beim Reden die Ehrlichkeit,
beim Regieren die Gerechtigkeit,
beim Arbeiten das Können,
beim Handeln der richtige Zeitpunkt.
Mit alledem sollt ihr gesegnet sein …
+ Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
Gehet hin in Frieden Halleluja Halleluja
Lied: GL 421 4 Str. Du hast mein Haupt getränkt
+ Maiandacht für das 1. Mai-Wochenende
Maria, offen für den Auftrag Gottes
Der Mai ist ein Frühlingsmonat. Wir danken für das Geschenk der blühenden Natur, und wir schauen auf Maria, den Menschen, der mehr als alle anderen in das Geheimnis Gottes mit hinein genommen wurde. Sie ist uns Vorbild in ihrem Glauben und in der Bereitschaft zum Dienst für Gott und die Menschen. Sie ist uns aber auch Mutter und Fürsprecherin auf unserem Weg zu Gott.
Lied: Maria, Mutter unsres Herrn (GL 530, 1-4)
Im Glaubensbekenntnis bekräftigen wir unseren Glauben an die Menschwerdung des Gottessohnes "Empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria."
Gott wollte Mensch werden;
er wollte geboren sein von einer Frau, die offen war für sein Wirken in dieser Welt.
Deshalb wählte er Maria, die unbekannte Frau aus dem einfachen Volk.
Wer ist Maria?
Ein unbekanntes Mädchen vor über 2000 Jahren.
Niemand nimmt von ihr Notiz. Geschichtsbücher erwähnen sie nicht. Trotzdem hinterlässt sie Spuren, deutlicher als die „Großen“ der Weltgeschichte. Damit beginnt ihre Geschichte: Sie ist ansprechbar. Sie lebt nicht in der abgeschlossenen Welt ihres eigenen Ich. Sie ist kein Gefangener ihres Wunschdenkens. Sie kreist nicht um sich selbst, sie ist grundsätzlich offen,
- offen auch für das Unerwartete.
Und das ist ihr Geheimnis:
Sie ist offen und ansprechbar – auch für Gott.
Sie lässt sich von Gott berufen.
Das ist nicht selbstverständlich und einfach. Denn Gott spricht nicht laut und aufdringlich. Keiner hört Gott unmittelbar. Gott spricht immer nur durch andere, oft anders, als wir es erwarten. Die meisten Menschen hören nichts oder – hören nur sich selber. Maria aber unterscheidet unter den vielen Stimmen – und erkennt Gottes Stimme! Diese schenkt ihr die unersetzliche Gewissheit:
„Der Herr ist mit mir!“
Mit dir – der Herr!
Wir sprechen von begnadeten Künstlern.
Maria – ist ein begnadeter Mensch.
Aber nicht zu übersehen – eben doch Mensch. Denn sie ist betroffen und bestürzt über ihre Erfahrung mit Gott.
Statt erwarteter Freude – erfährt sie Angst.
Gottes Nähe – verwirrt sie
Sein Vertrauen – trifft sie im Innersten.
Sie weiß genau: Wenn Gott um den Menschen wirbt, will er ihn – ganz. Maria schweigt. Sie denkt schweigend nach. Nur so kommt der Mensch zum Glauben.
Glauben heißt auf keinen Fall: alles blind hinnehmen, das Denken anderen überlassen.
Maria schweigt und denkt nach.
Sie möchte glauben - glauben mit ganzem Herzen.
(Praxismappe Kolping Land Oldenburg)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (1,26-38)
Der Engel Gabriel wurde von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt , du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede und überlegt, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Lied: Maria, dich lieben (GL 521, 1+2+6)
Gottes An-Ruf
Nicht der Mensch muss den Anfang machen, damit Gott Mensch wird.
Gott selbst ergreift die Initiative.
ER selbst spricht den Menschen an, möchte den Menschen durch seinen
An-Spruch in Anspruch nehmen,
möchte den Menschen für seinen
An-Spruch begeistern.
Am Anfang steht Gott einladend, werbend:
"Ich möchte durch Dich Mensch werden."
Sei es in jener geschichtlichen Stunde bei Maria, sei es hier und jetzt, bei mir
oder bei dir:
Gott macht den Anfang.
Er braucht empfängliche Menschen,
offen für seinen An-Spruch;
begeisterungsfähige Menschen,
offen für seinen Geist;
schöpferische Menschen, offen für seine unerschöpflichen Möglichkeiten;
tatkräftige Menschen, durch die seine Gedanken Hand und Fuß bekommen, menschliche Gestalt annehmen;
-kurz: Menschen wie Maria.
Sie hört das Angebot des Boten.
Sie antwortet nicht mit "wenn" und "aber".
Sie fragt nur "wie?" Und dieses "Wie?" enthält bereits ihr "Ja".
An dieser Stelle, Maria, kommt mein Erschrecken!
So schnell kommt dein "Ja", so unwahrscheinlich schnell.
Hast du überdacht, auf was du dich einlässt?
Nicht selten ergeht es mir anders, wenn Gottes An-Spruch mich trifft:
Wenn die Not eines Menschen zum Mund Gottes wird, der mir sagt:
Pack an, hilf!
Ich möchte für diesen Menschen durch dich Mensch werden.
Und dieser Mensch erlebt Gott nicht, jedenfalls nicht durch mich, weil ich so langsam bin.
Erst mal überlegen, auf was ich mich da einlasse.
Und schon ist die Gelegenheit zur Menschwerdung Gottes verpasst.
Am Anfang steht auch heute noch Gott.
ER spricht mich an durch seinen Boten, durch Gabriel im Alltagskleid.
Höre ich, antworte ich, handle ich, -
dann wird Gott Mensch, auch heute noch - wie damals in geschichtlicher Stunde durch Maria
(aus Gott, du bist so menschlich, H.Ahrens)
Gebet
Gott, wir hören oft dein Wort, aber es prallt an uns ab.
Es kommt gar nicht an, unbewusst sperren wir uns.
Wir müssten sonst umdenken und umkehren, andere, neue Menschen werden.
Das kostet Kraft und viel guten Willen.
Gott, wir möchten ansprechbar sein wie Maria.
Freilich, sie erschrickt über dein Wort, sie hört den Anspruch heraus, der in deinem Gruß liegt:
Gerufen werden in deine Nähe und unter deine Führung.
Gott, rüttle uns auf! Mach uns im Innersten unruhig, damit wir dein Wort hören,
das du uns sagst durch Jesus, unsern Bruder. Amen
(aus Maiandachten, Andacht Nr. 3 von Schmidkonz SJ)
Lied: Maria, dich lieben..(GL 521 3-5)
Beten wir zu Jesus, unserem Bruder, der als das Wort des Vaters in die Welt gekommen ist:
Rüttle uns auf, damit wir im Innersten unruhig werden und dein Wort in die Tat umsetzen.
Öffne uns die Herzen, damit wir den leisen An-ruf Gottes hören, damit wir seine Boten im Alltagskleid . Schließe uns auf, damit wir nicht um uns selber kreisen, sondern uns von Gottes An-Spruch begeistern lassen.
Gib uns Tatkraft, damit Gottes Gedanken durch uns Hand und Fuß bekommen, menschliche Gestalt annehmen.
Begeistere uns für deine Botschaft, gut miteinander umzugehen, füreinander offen zu sein.
Stärke die Kranken und Sterbenden und nimm die Toten bei dir auf.
Lass uns offen sein für deinen Anruf und höre auf unser Gebet, wenn wir nun gemeinsam mit Maria das Gebet des Herrn sprechen:
Vater unser
Lied: Ave Maria zart (GL 527, 1+2)
Hören wir den leisen An-ruf Gottes in unserem täglichen Leben, damit Gott, der wie eine liebevolle Mutter und wie ein gütiger Vater ist, hier und jetzt durch uns Mensch wird.
+ Es segne uns der Vater, der Maria zur Mutter seines Sohnes erwählte,
+ es segne uns der Sohn, der durch Maria unser Retter und Erlöser wurde,
+ es segne uns der Heilige Geist, der auch heute noch unter uns wirkt . Amen
+ 2. Ostersonntag, 19.04.2020
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Der Gott der Hoffnung er ist mit uns.
Und mit deinem Geiste.
Lied: Freu dich erlöste Christenheit (GL 337, 1., 2. und 5. Strophe)
Begrüßung:
Wir feiern Ostern und wir tun es bis zum Pfingstfest.
Immer wieder werden uns in dieser Zeit Menschen vorgestellt, die an der Auferstehung zweifelten.
Heute ist es der Apostel Thomas, der nicht daran glaubt und seine Zweifel ganz klar äußert. Genau diese Menschen sollen uns motivieren, uns Gedanken zu machen, wie es mit meinem persönlichen Glauben aussieht
Warum glauben wir?
… weil unsere Eltern uns getauft haben
… weil wir so erzogen worden sind
… weil wir nichts anderes kennengelernt haben
Warum glauben wir?
… aus Gewohnheit
… wegen irgendwelcher Ängste
… so für alle Fälle …
Herr, wir möchten glauben, ohne zu sehen.
Hilf uns, das alles zu verstehen.
Herr, erbarme dich …
Christus, erbarme dich …
Herr, erbarme dich ...
Tagesgebet
Gott, der Glaube lebt vom Bekennen und Weitersagen, aber weniger durch Worte als mit Taten. Deswegen bitten wir dich, unseren Gott, begleite uns durch unser Leben mit der Frohen Botschaft Jesu. Wir wollen dem folgen, was wir aus dem Evangelium für uns als wichtig erkannt haben und wäre es noch so wenig. Amen.
Lesung aus dem ersten Petrusbrief
(1. Petr. 1,3-9)
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus:
Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu gezeugt zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Tote zu einem unzerstörbaren, makellosen und unvergänglichen Erbe, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.
Gottes Kraft behütet euch durch den Glauben, damit ihr die Rettung erlangt, die am Ende der Zeit offenbart werden soll.
Deshalb seid ihr voll Freude, wenn es auch für kurze Zeit jetzt sein muss, dass ihr durch mancherlei Prüfungen betrübt werdet.
Dadurch soll sich eure Standfestigkeit im Glauben, die kostbarer ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist, herausstellen –
zu Lob, Herrlichkeit und Ehre bei der Offenbarung Jesu Christi.
Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn;
ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unaussprechlicher und von Herrlichkeit erfüllter Freude, da ihr das Ziel eures Glaubens empfangen werdet: eure Rettung.
Lied: Das ist der Tag, den Gott gemacht (GL 329, 1., 2. und 3. Strophe)
Halleluja, halleluja, halleluja
Evangelium
(Joh 20,24ff)
Der Herr ist mit euch. Und mit deinem Geiste.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
+ Ehre sei dir oh Herr!
Thomas, einer der zwölf Jünger Jesu, war nicht dabei, als Jesus den anderen begegnete. Sie erzählten ihm: „Wir haben den Herrn gesehen.“ – „Das glaube ich nicht“, gab er zur Antwort. … Acht Tage später hatten sich die Frauen und Männer wieder versammelt. Diesmal auch Thomas. Obwohl alle Türen verschlossen waren, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und grüßte: „Friede sei mit euch!“ Dann sprach er Thomas an: „Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände. Berühre mit deiner Hand die Wunde an meiner Seite. Weigere dich nicht länger, zu glauben. Thomas antwortete Nur: „Mein Herr und mein Gott.“ Jesus fügte hinzu: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Wirklich glücklich zu nennen sind alle, die mich nicht sehen und doch glauben.“
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Lob sei dir Christus.
Halleluja, halleluja, halleluja
Ostergeschichte statt einer Predigt
Die Kar- und Ostergottesdienste waren geschafft.
Erleichtert machten zwei Priester, ganz im vornehmen Schwarz, gegen Abend eine kleine Wanderung und tauschten sich aus:
„Immer weniger Leute kommen zu den Gottesdiensten.“
„Der Urlaub ist ihnen wichtiger.“
„Junge Leute sind gar nicht mehr zu sehen“
„Wenn das in Deutschland so weiter geht, sind wir bald überflüssig.
„Der Herrgott wird sich das nicht gefallen lassen“ …
Da sahen sie einen Mann auf dem Weg, so um die dreißig. Er schien auf die beiden zu warten.
„Vorsicht! Was der wohl will?“
„Heutzutage weiß man nie!“
„Wir tun so, als würden wir ihn nicht bemerken.“
Doch der Fremde trat den beiden Priestern in den Weg: „Darf ich mit euch gehen?“
Kritisch sahen die beiden den Mann von oben bis unten an. Etwas Besonderes schien der nicht zu sein, so wie er gekleidet war, noch dazu an Ostern.
„Ja“, sagten die beiden etwas mürrisch wie aus einem Munde. Was wollten sie in dieser Situation auch anderes sagen. Schließlich waren sie eindeutig als Priester zu erkennen. Und da kann man doch nicht so einfach …
Sie gingen weiter des Wegs und redeten miteinander, als ginge der Fremde nicht neben ihnen. Sie redeten von ‚Auferstehung’ und vom ‚ewigen Leben’. Aber auch, dass immer weniger Leute daran glaubten.
„Wovon reden Sie eigentlich? Ich verstehe nichts von alledem, was sie sagen.
Der eine Priester, der ältere, verfiel sofort in einen belehrenden Ton: „Ja wissen sie denn nicht, was in diesen Tagen gefeiert wird?
Ostern! Es geht um Jesus, den Sohn Gottes.
Er hat das Letzte Abendmahl mit den Jüngern gefeiert – Gründonnerstag.
Er wurde zum Tod verurteilt und ist am Kreuz gestorben – Karfreitag.
Er wurde in ein Felsengrab gelegt – Karsamstag.
Dann …“
„Sind Sie eigentlich ein Christ?“ fragte der jüngere Priester dazwischen. „Katholisch? Evangelisch?“
„Ich verstehe noch immer nicht. Nur Bahnhof!“
Indessen hatten die drei eine kleine Ausflugsgaststätte erreicht und setzten sich an den einzigen freien Tisch im Garten.
Ein Korb mit Brot stand schon auf dem Tisch. Der Kellner fragte: „Was trinken die Herren?“
„Ein Glas Wein für uns zwei, äh, für uns drei“, sagte der Ältere Priester. „Den Hausschoppen, bitte!“
Im samtigen Gelb schimmerte der Wein im Glas bei untergehender Sonne. Noch bevor sie mit den Gläsern anstoßen und ‚Prost!’ sagen konnten, nahm der Fremde das Brot.
Und wie er es in die Hand nahm und es auseinanderbrach!
Da gingen den beiden Priestern die Augen auf.
Da saßen sie, wie war das damals eigentlich im Evangelium von Lukas? Das saßen sie mit Jesus am Tisch. Sie griffen sich an den Kopf: Welch eine Gelegenheit!
Der Fremde reichte den beiden Priestern ein Stück Brot. Dann erhob er sein Glas und sagte: „Prost!“. Und im Weggehen fragte er: „Wann endlich begreift ihr, dass ich mitten unter euch bin?“
Spontan waren die beiden aufgesprungen, so als könnten sie ihn festhalten. Doch der Fremde war verschwunden. Es wäre zu schön gewesen, endlich einen handfesten Beweis zu haben.
Aber so ist es mit dem Glauben….
Credo
Vielleicht können wir heute ganz bewusst das Apostolische Glaubensbekenntnis beten:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Fürbitten
Wir wollen darum bitten, dass Jesus uns begegnen kann:
- In den Augen der Kinder, die wir in ihr selbstverantwortetes Leben begleiten: Wir bitten dich, erhöre uns
- In den Gesprächen und Begegnungen, die wir offen und einladend gestalten: Wir bitten dich, erhöre uns
- In den Bitten von Menschen, die unsere Zeit oder unseren Beistand nötig haben: Wir bitten dich, erhöre uns
- In der Trauer über den Verlust eines Menschen, die wir durch unser Mitgefühl teilen können: Wir bitten dich, erhöre uns
Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind (GL 712)
Meditation
Die Gegenwart Jesu
Es heißt:
Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind:
In seinem Namen, nicht mit fragwürdigen Absichten.
In seinem Namen, nicht mit dunklen Plänen.
In seinem Namen, nicht hinter hohen Mauern.
Wo zwei oder drei den vierten und fünften annehmen,
so wie er ist.
Da ist ER mitten unter ihnen.
Segensworte
Gott segne euch mit Zeit, damit ihr warten könnt bis er die Türen öffnet.
Gott segne euch mit Zeit, damit ihr hören könnt, was er sagen will.
Gott segne euch mit Zeit, damit ihr schauen und sehen könnt, was er zeigen will.
Gott segne euch mit Zeit, damit ihr spüren könnt, wie nahe er ist.
So segnet uns der liebende Gott + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Gehet hin in Frieden Halleluja Halleluja
Lied: Christ ist erstanden (GL 318)
+ Ostermontag, 12.04.2020
Wir haben uns versammelt + Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Hinführung
Wir Christen glauben: Jesus Christus ist mit uns auf dem Weg.
- Er geht mit uns, wohin unser Weg auch führt.
- Er geht mit uns, wenn wir Freude und Glück erleben.
- Er geht mit uns, wenn wir traurig sind oder Angst haben.
- Er begleitet uns, wenn wir durch einen hellen Tag gehen.
- Er begleitet uns, wenn wir durch eine dunkle Nacht gehen.
Das Jesus die Menschen wirklich begleitet und mit ihnen geht, davon ist die Bibel voll. In der Bibel lesen wir:
Gott, den wir nicht sehen können, kommt uns menschlich nahe - in seinem Sohn Jesus Christus.
Jesus ist mit den Menschen gemeinsam Wege gegangen.
Er hat sie auf Gottes Spüren in ihrem Leben aufmerksam gemacht.
So ist er auch an Ostern mit den beiden Jüngern ein Stück Weg nach Emmaus gegangen.
Sie kennen die Emmausgeschichte:
- Er hat Gemeinschaft mit Ihnen gesucht.
- Er hat sie nach ihren Sorgen und Ängsten gefragt.
- Er hat Ihnen die Ereignisse von Karfreitag und Ostern aus der Schrift heraus erklärt.
- Er hat mit ihnen das Brot gebrochen.
- Und in dieser Kraft sind die beiden Jünger nach Jerusalem zurück, um allen die frohe Botschaft der Auferstehung zu verkünden.
Lied: Lass uns in deinem Namen Herr die nötigen Schritte tun
(GL 446, 1-4)
In diesem Hausgottesdienst sind sie eingeladen, den Weg der Emmausjünger nachzugehen. Sie sind aufgefordert nach und nach Teile der Emmausgeschichte zu lesen und die Impulse auf sich wirken zu lassen.
Doch zuerst möchten wir nun Jesus Christus, unseren Wegbegleiter in unserer Mitte begrüßen und anrufen:
Kyrie
- Herr Jesus Christus, du bist mitten unter uns.
Kyrie eleison - Herr Jesus Christus, du bist uns auf dem Weg wie damals mit den Emmausjüngern.
Christe, Christe eleison - Herr Jesus Christus, du zeigst uns, wie Gott zu uns Menschen ist.
Kyrie, Kyrie eleison
Tagesgebet
Gott des Lebens,
du liebst die Menschen und bist ihnen nahe.
Du begleitest sie auf ihrem Lebensweg,
wie Jesus die Jünger von Emmaus begleitet hat.
Lass uns in deiner Liebe wachsen
und führe uns an das Ziel unseres Lebens.
Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn.
Amen
Oster-Halleluja von Christine Kolb: 2020-Halleluja.MOV
Evangelium
Lk 24,13-24, 1. Teil
„Sie sprachen miteinander über das, was sich ereignet hatte.“
Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.
Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.
Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?
Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?
Er fragte sie: Was denn?
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht
Impuls
Jesus ging mit den beiden, die auf dem Weg waren.
So glauben auch wir: Jesus ist mit uns auf dem Weg.
Jesus fragte die Beiden und auch uns jetzt:
- Was bewegt dich momentan?
- Was treibt dich an?
- Welche Sorgen hast du?
Lassen wir uns einen Moment Zeit und bedenken diese Fragen.
Stille
Evangelium
Lk 24,25-27, 2. Teil
„Und er legte Ihnen dar“ - das deutende Wort Jesu
Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
Impuls
Jesus ging mit den beiden, die auf dem Weg waren. Jesus deutete den beiden Jüngern aus der Heiligen Schrift ihre Erfahrungen. Auch Sie sind eingeladen, ihre Erfahrungen im Licht des Glaubens zu sehen. So dürfen Sie sich fragen:
- Wo kann ich in dem, was ich erlebt habe, Gottes Spur erahnen?
- Wo kann ich seine Nähe spüren, seine Schönheit, seine Führung, seine Wünsche erkennen?
- Wo mutet Gott mir etwas Schweres zu?
- Wo bleibt Gott für mich unbegreiflich?
Lassen wir uns einen Moment Zeit und bedenken diese Fragen.
Stille
Evangelium Lk 24, 28-32 3. Teil
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten:
Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken.
Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?
Impuls
Sonntag für Sonntag sind wir eingeladen, uns miteinander zu versammeln und in seinem Gedenken Eucharistie zu feiern. Wir feiern Gemeinschaft mit Ihm und untereinander. Stellt sich die große Frage:
- Brennt mein Herz in diesem Moment?
- Erlebe ich Gemeinschaft mit Ihm und untereinander?
- Wandelt sich nur das Brot oder auch ich?
Lassen wir uns einen Moment Zeit und bedenken diese Fragen.
Stille
Vater unser
Schlussgebet
Gott des Lebens,
Jesus dein Sohn, hat sich mit uns auf den Weg gemacht.
Wir haben mit ihm und untereinander Gemeinschaft gespürt.
Lass uns nach diesem Hausgottesdienst aufmerksam sein
für seine Nähe in unserem Leben,
damit wir in Freude unseren Lebensweg gehen können.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen
Evangelium, Lk 24,33-35, 4. Teil
„Sie brachen auf“
Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.
Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
Impuls
Jetzt sind sie eingeladen, sich auf den Weg zu machen und die Frohe Botschaft zu erzählen. Das gilt nicht nur jetzt und heute, sondern immer wieder. Sie sollen Zeugen sein und von ihrem Glauben, von Gott und von ihrem Leben erzählen.
Dazu sind sie gesegnet:
Segen
Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Es segnet dich + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Gehet hin in Frieden. Halleluja Halleluja
Dank sei Gott dem Herrn. Halleluja Halleluja
Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind (GL 712)
+ Osternacht, 11.04.2020
Liebe Mitfeiernden,
suchen Sie sich in Ihrem Zuhause einen Platz zum Feiern des Haus-Gottesdienstes, wo sie sich wohl fühlen: beim Esstisch, im Wohnzimmer, auf ihrem Lieblingsplatz. Legen Sie sich Symbole zurecht, die Ihnen helfen, vor Gott zu sein und zu beten, etwa ein Kreuz oder ein Bild, o.ä. Stellen sie eine große Kerze (noch nicht angezündet) und ein Teelicht für jeden Mitfeiernden bereit.
Lichtfeier
Warum ist dieser Abend so ganz anders als alle anderen Abende?
Diese Nacht ist eine besondere Nacht, die Osternacht. Wir werden hören, dass Gott uns liebt und immer bei uns ist. Gott will, dass wir leben und dass wir uns freuen. Dafür danken wir heute Gott.
„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.“
Die Kerze in der Mitte wird entzündet.
„Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht.“
Lied: Du bist das Licht der Welt (GL 818)
„Du bist das Licht der Welt, du bist der Glanz, der unseren Tag erhellt. Du bist der Freudenschein, der uns so glücklich macht, dringst selber in uns ein.“ Du bist der Stern in der Nacht, der allem Finsteren wehrt, bist wie ein Feuer entfacht, das sich aus Liebe verzehrt, du das Licht der Welt.“
(kann gesungen oder gesprochen werden)
Segensbitte über das Licht
Guter Gott, wir danken dir, denn du hast das Licht erschaffen, das die Finsternis erhellt. Du bist das Licht, das den Menschen und der ganzen Schöpfung leuchtet. Segne diese Kerze, die mit ihrem Licht diese Nacht hell werden lässt und das Schwere und Traurige in dieser Welt und in unseren Herzen erhellt. AMEN.
Jede/r darf jetzt seine Kerze an der großen Kerze entzünden.
Zu jeder Kerze können wir für jemanden beten:
Bitten
- für alle Menschen, die heute nicht zusammen feiern können
- für alle in Altenheimen, die keinen Besuch von ihren Verwandten erhalten können
- für alle Erkrankten, dass sie wieder gesund werden
- für alle Einsatzkräfte, die in diesen Tagen ganz viel arbeiten müssen
- für die Ärzte und Pflegekräfte, die sich um die kranken Menschen kümmern
- für alle, die keine Arbeit haben, weil ihr Betrieb geschlossen ist
- Für all jene, die unter der Einsamkeit der Isolation leiden
Wir sind ein Teil dieser Schöpfung und gehören zu Gott dazu. Wir sind miteinander und mit Gott verbunden, wir sind für uns, füreinander und für diese Welt verantwortlich. Darüber freuen wir uns und singen dir Gott zum Dank und Lob!
Lied „Laudate omnes gentes, laudate dominum“ (GL 386) --> Video aus St. Gertrud: 2020-osternacht.MOV
Wortverkündigung
Hören auf das Wort Gottes
Halleluja Ruf vor dem Evangelium
Halleluja –Taize (GL 174)
Das Evangelium – die Frohe Botschaft:
(Mt 28,1-10)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Kreuzzeichen) +
Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.
Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot. Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch 5 gesagt.
Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.
Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
A: Lob sei dir, Christus.
Impulsfragen
Die Frauen verließen das Grab voll Furcht und großer Freude.
Nicht Angst, sondern Furcht: was war das für eine Furcht?
Große Freude: woran kann sich meine Freude in dieser Nacht festmachen?
Furcht und Freude zugleich – das kann heißen: Es passiert etwas Aufregendes.
Was ist aufregend an der Botschaft der Auferstehung?
Schenken wir uns einen Moment Stille und denken über die Fragen nach.
Lied: Christus ist erstanden (GL 318)
Vater unser
Segensbitte
Lebendiger Gott, segne und behüte uns.
Sei du mit uns auf dem Weg und trage uns in deiner Liebe.
Stärke uns in den unruhigen Zeiten unseres Lebens und gib uns die Kraft an den Auferstandenen zu glauben.
Dazu segnet uns der liebende Gott + Der Vater und der Sohn und der heilige Geist. Amen
Gehet hin in Frieden Halleluja Halleluja
Dank sei Gott dem Herrn Halleluja Halleluja
Lied: Das ist der Tag den Gott gemacht… (GL 329)
+ Karfreiag, 10.04.2020
Liebe Mitfeiernden,
Sie dürfen sich wieder an gewohntem Platz versammeln.
Auf dem Tisch eine Kerze und ein Kreuz, das sie in ihrer Wohnung stehen oder hängen haben.
Gönnen Sie sich einen Moment Stille um zur Ruhe zu kommen, dann entzünden Sie die Kerze und beginnen mit dem Gottesdienst. Die Lieder von Karfreitag 2018 und 2019 aus St. Gertrud, Aschaffenburg, können Sie hier hören, auch wenn sie in diesen Ablauf nicht aufgeführt sind.
Einstimmung:
Heute ist ein besonderer Tag, der Karfreitag. An diesem Tag denken wir an die letzten Stunden im Leben Jesu, an seinen Tod am Kreuz und seine Grablegung.
Das Kreuz steht heute im Mittelpunkt. Es ist ein Zeichen, das uns vertraut ist.
- Welche Kreuze kennen wir?
- Gibt es ein besonderes Kreuz, an das Sie sich gerade erinnern?
- Gibt es ein persönliches Kreuz, das ich zu tragen habe?
Gönnen wir uns einen Moment Stille
Gesang zur Kreuzverehrung von Christine Kolb 2020-Karfreitag.MOV
Lesen wir einen Abschnitt aus der Passion
Nach dem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern geht Jesus in den Garten Getsemani und betet, weil er weiß, was auf ihn zukommt. Dort wird er von einem Freund verraten und verhaftet. Er wird dem obersten Priester, dem Hohepriester, vorgeführt. Weil er sagt, dass er Gottes Sohn ist, will der Hohepriester, dass Jesus stirbt.
So wird Jesus zum römischen Statthalter Pilatus gebracht, der ihn zum Tod verurteilt. L: „Die Soldaten führen Jesus ab. Er muss selbst sein Kreuz tragen. So kommen sie zu dem Hügel Golgota. Die Soldaten nageln Jesus ans Kreuz. Alle Jünger sind weggelaufen. Nur seine Mutter Maria ist da, und einer von den Jüngern, Johannes. Plötzlich wird es am hellen Tag finster. Jesus ruft: „Es ist vollbracht!“ Dann lässt er sein Haupt sinken und stirbt. (kurze Stille)
Ein paar Freunde von Jesus kommen. Sie nehmen ihn vom Kreuz. Maria und andere Frauen sehen zu. Die Männer legen Jesus in ein neues Grab. Das Grab ist in einen Stein gehauen. Die Männer rollen einen Stein vor das Grab.“
Besinnung
Auch unser Körper bildet ein Kreuz. Wenn Sie sich gerade hinstellen und die Hände ausbreiten, bildet ihr Körper ein Kreuz.
Versuchen sie diese Haltung einmal einzunehmen.
Persönliche Meditation dazu:
Deine Hände strecken sich den anderen entgegen – wie in einer Umarmung.
Dein Kopf weist nach oben, zu Gott hin.
In deinem Herzen ist die Mitte des Kreuzes.
So wie Jesus verbindest auch du Himmel und Erde.
Er hat seine Arme weit ausgebreitet, vielen Menschen geholfen.
Er ist auch dem Tod nicht ausgewichen.
So ist das Kreuz ein Zeichen für uns Christinnen und Christen geworden.
Es steht für Jesus.
Es steht für alles, was er durchgemacht hat, was er gelitten hat bis zum Tod.
Es steht dafür, dass Gott alles Schwere und alle Not kennt und auch weiß, wo wir es schwer haben.
Wir haben die traurige Erzählung von Jesu Leiden und Sterben gehört. Du weißt, dass es nicht dabei geblieben ist. Du weißt, dass Gott Jesus zu sich holt, dass er ihn auferweckt. Wir wollen miteinander das Kreuz betrachten
Damit sagen wir Danke, dass Jesus diesen Weg gegangen ist. Danke, dass Jesus gestorben ist und nicht im Tod geblieben ist. Danke, dass das Kreuz für uns Himmel und Erde verbindet.
Lied: Bleibet hier und wachet mit mir (GL 286)
Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet, wachet und betet.
Fürbitten
Unsere Gedanken sind in diesen Tagen immer wieder bei jenen Menschen, die uns nahe stehen und die wir gerade nicht besuchen können. Manchmal denken wir auch an jene, die jetzt krank sind oder die schon gestorben sind.
Für alle, an die wir gerade ganz besonders denken, zünden wir jetzt ein Teelicht an und stellen es zum Kreuz.
Außerdem steht in der Kirche vor dem Kreuz eine Schale bereit. Sie sind eingeladen eine Bitte zu formulieren und diese Bitte in die Schale zu legen, also vor Gott zu bringen.
Vater Unser
Abschlussgebet
Lasst uns beten: Jesus, heute erinnern wir uns an deinen Tod am Kreuz. Das Kreuz ist für uns zum Zeichen der Hoffnung geworden, einer Hoffnung, dass die Liebe alles überlebt. Verbinde uns mit allen, die heute an dich denken. Verbinde uns im Herzen mit allen, die wir lieben. Behüte und beschütze uns heute und alle Tage.
Amen.
+ Gründonnerstag, 09.04.2020
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Der Gott der Erlösung und Befreiung, er ist mit uns.
Und mit deinem Geiste.
Lied: Beim letzten Abendmahle (GL 282)
Am heutigen Tag denkt die Kirche an das letzte Beisammensein Jesu mit seinen Freunden. Ein Fest, bei dem er mit seinen Freunden ein letztes Mal das Brot bricht und Wein trinkt. Er trägt es ihnen als Erinnerungsgeste an ihn auf.
„Tut dies zu meinem Gedächtnis , auch wir sollen dies als Erinnerungsritual an Jesus erleben, wenn wir gemeinsam Mahl halten.
Ein letztes Fest in dem sich Jesus, zur Verwunderung aller, ganz klein macht und die Aufgabe eines Dieners übernimmt, in dem er seinen Freunden die Füße wäscht.
Ein letztes Fest, denn am nächsten Tag stirbt er am Kreuz.
Einander in Liebe dienen, sogar wenn man sich damit ganz klein macht und vielleicht in Gefahr bringt – das erleben wir in der momentanen Situation andauernd, aber nehmen wir es auch wahr?
Ich bin Krankenschwester. Jeden Tag gehe ich zu meinem Dienst und hoffe, dass nicht auch ich angesteckt werde. Ich habe zwei Kinder und einen Mann zu Hause, und ich habe Angst das Virus mit nach Hause zu bringen und meine Familie somit in Gefahr zu bringen. Aber ich habe diesen Beruf gewählt, ich muss doch diesen Menschen helfen und meinen Job tun.
Psalmvers (Psalm 27,19): Zeige mir, Herr, deinen Weg, leite mich auf ebener Bahn trotz Gefahr?
kurze Stille
Ich arbeite im Supermarkt. Jeden Tag kommen Menschen und kaufen ein. Ob jemand krank ist oder nicht, dass sieht man nicht. Aber ich gehe jeden Tag wieder hin, denn es ist wichtig, dass die Versorgung aufrechterhalten wird.
Psalmvers (Psalm 27,15): Mein Herz denkt an dein Wort: sucht mein Angesicht. Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
kurze Stille
Ich arbeite in der Telefonseelsorge. Täglich rufen Menschen an, die mit dieser Situation nicht fertig werden. Menschen die sich alleingelassen, mutlos und verzweifelt fühlen. Ich hoffe ich kann ihnen durch mein Zuhören und Zureden Mut schenken.
Psalmvers (Psalm 27,22): Hoffe auf den Herrn und sei stark! Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!
kurze Stille
Lied: Lass uns in deinem Namen, Herr (GL 446)
Evangelium -->
Herr, Jesus, dir sei Ruhm und Ehre.
Dies ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe!
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
+ Ehre sei dir oh Herr!
Es war vor dem Paschafest
Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen.
Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskáriot,
schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern.
Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab
und umgürtete sich mit einem Leinentuch.
Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen
und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen!
Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.
Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.
Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.
Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte,
sagte er zu ihnen:
Begreift ihr, was ich an euch getan habe?
Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.
Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Lob sei dir Christus
Lied und Video zur Fußwaschung 2020-Gründonnerstag.MOV
Impuls
Was wollte Jesus mit diesem Zeichen seinen Jüngern und damit uns zeigen? Er zeigt uns, was für ihn Gemeinschaft im Letzten bedeutet. Gemeinschaft von Christinnen und Christen ist mehr als ein bloßes Zusammensein und Feiern. Mehr als ein Fest feiern, weil Mann/Frau dazu eingeladen ist, mehr als zu einer bestimmten Gruppe zu gehören. Gemeinschaft der Christinnen und Christen wird erst dort wirklich Gemeinschaft, wenn wir uns von Jesus die Füße waschen lassen.
Es geht nicht in erste Linie darum, dass wir dem anderen die Füße waschen. Dieser Dienst der Nächstenliebe wird oft von der Fußwaschung abgeleitet und er ist es ja auch, er wird zum
moralisches Vorbild – "macht es wie er".
In erster Linie geht es darum, ob wir – wie Petrus – bereit sind, uns vom Herrn die Füße waschen zu lassen.
Jesus zieht für uns das Festkleid aus und "gürtet sich mit einem Leinentuch". Er selber wird zum Sklaven, zum Diener.
Gott im Dienstgewand, denn nicht Herrschaft, sondern Dienst sind die Grundlinien seiner Erlösung.
Und dann hält er mit seinen Freunden ein letztes Mal ein Festmahl und er gibt ihnen wieder ein Rätsel auf, mit den Worten, die er nach dem Dankgebet spricht: „Seht das ist mein Leib, seht das ist mein Blut. Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Die Jünger wussten damals bestimmt nicht genau, wie diese Worte einschätzen sollten. Dies wurde ihnen erst nach seinem Tod und seiner Auferstehung bewusst. Jesus macht sich noch geringer als es ein Diener zur damaligen Zeit war, denn er stirbt wie ein Lamm, das zur Opferbank geführt wird. Und das alles aus Liebe zu uns Menschen.
Wie kann der Herrn mir die Füße waschen, wie kann er für mich sterben? Für Petrus eine unvorstellbare Angelegenheit. Doch Petrus muss erkennen, wenn er sich vom Herrn diesen Liebesdienst nicht tun lässt, hat er keine Gemeinschaft mit dem Herrn, und das gilt auch für uns heute.
Jesus lädt uns heute ein, über dieses Handeln an uns nachzudenken und uns von ihm beschenken zu lassen. Nur wer sich wirklich beschenken lässt, der kann auch teilhaben am Werk er Erlösung.
Es darf nicht sein, dass das, was Jesus im Abendmahlsaal an seinen Jüngern getan hat, nicht auch für uns maßgebend ist. Erst wenn wir realisieren, was Gott durch Jesus an uns getan hat, können auch wir so auch an unseren Schwestern und Brüdern handeln.
Das soll uns heute, am Beispiel der Fußwaschung und in Erinnerung an das letzte Abendmahl, wieder neu bewusst werden.
Gott ist in Jesus Mensch geworden.
Er ist für uns Diener geworden.
Er ist für uns Leidender geworden.
Er ist für Brot und Wein geworden.
Er ist für uns zum Erlöser geworden.
Damit wir Menschen werden,
damit wir dienen können,
damit wir leiden und lieben können,
damit wir füreinander da sein können
Jesus, du hast mir gezeigt, dass ich dienen und lieben soll, so wie du. Ich danke dir für dein Beispiel. Ich will dich zu meinem Vorbild machen in jeder Situation meines Lebens.
Jesus, ich danke dir, dass du das alles auf dich genommen hast, um mich zu retten und zu erlösen.
Lied: Ich bin getauft und Gott geweiht (GL 491,3)
Alles was sie nun beschäftigt, umtreibt und belastet dürfen Sie nun vor Gott bringen. In einer längeren Stille sollen Sie ihr Herz öffnen und Gott alles hinhalten. Alle Wünsche, alle Bitten, alle Sorgen und Ängste, aber auch der Dank. Alles hat jetzt seinen Platz.
Halten wir einige Minuten Stille
All Ihre Gedanken dürfen Sie nun in das Gebet hineinlegen, das uns alle verbindet. Beten wir das Vater unser.
Vater unser
Auch wenn wir heute keine gemeinsame Eucharistiefeier abhalten können, so wollen wir dennoch an die Worte denken, die Jesus beim letzten Abendmahl zu seinen Jüngern gesprochen hat. Sie sind eingeladen, das bereitgestellte Brot mit einem Kreuzzeichen zu segnen:
+Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Wenn Sie in der häuslichen Gemeinschaft sind, teilen Sie das Brot und essen Sie es bewusst.
Das ist (das Zeichen für) mein/en Leib, der für euch hingegeben wird. Tut es zum Gedenken an mich.
Eine Quelle finden in der Wüste des Lebens und das Wasser der Klärung.
Die Quelle des Lebens.
Brot und Verständnis finden in der Gleichgültigkeit der Umgebung und ein Lachen der Erleichterung.
Das Brot des Lebens.
Eine Brücke finden über den Abgrund der Zeit und einen Weg in die Zukunft.
Die Brücke zu den Menschen.
Gott, dich finden, dir gleich werden an Erbarmen,
Mensch sein für die Menschen.
Schlussgebet
Herr unser Gott, in unserer Feier hast du uns Anteil an deinem göttlichen Leben geschenkt. Bewahre uns in deiner Liebe und lass uns nie von dir getrennt werden. Amen.
Zur Info:
Die Feier des Triduum Paschale – der drei österlichen Tage – bildet den Höhepunkt des liturgischen Jahres. Auch wenn die drei großen Gottesdienste – am Gründonnerstag, die Karfreitagsliturgie und die Osternachtsfeier – zeitlich auseinanderfallen, gehören sie doch sehr eng zusammen und bilden eine unauflösliche Einheit: Der Feier des Gründonnerstags fehlt der sonst übliche Schlusssegen, die Liturgie des Karfreitags beginnt ohne Eröffnung und schließt ohne Entlassung, und die Osternacht wird ohne den gewohnten liturgischen Gruß eröffnet. Es wird jeweils da weitergefeiert, wo man am Vortag aufgehört hat.
Ölberggebet :
Lied: Bleibet hier und wachet mit mir (GL 286)
(gemeinsam beten)
Lebendiger Gott,
du Freund des Lebens,
du hast diese Welt geschaffen
und sie uns Menschen anvertraut,
damit wir uns an ihr erfreuen können
und dir die Ehre geben.
So danken wir dir in dieser Stunde für alles Gute,
das wir in unserem Leben
immer wieder von dir empfangen haben.
Im festen Vertrauen darauf,
dass du uns auch dann nicht verlässt,
wenn das Leben schwer wird
und uns vor großen Herausforderungen stellt
bitten wir dich:
Sei uns nah in dieser Zeit,
in der sich viele Menschen ängstigen,
sich Sorgen um ihre Gesundheit machen,
um das Leben der Erkrankten bangen
und verunsichert in die Zukunft blicken.
Segne aber auch jene Frauen und Männer,
die sich in diesen Tagen und Wochen
um das Wohl ihrer Mitmenschen mühen:
die Verantwortlichen in Gesellschaft und Politik,
die Ärzte und das Pflegepersonal
und all jene, die sich dafür einsetzen,
dass das gemeinschaftliche Leben
weiterhin gelingen kann.
Guter Gott,
wir anempfehlen dir in diesem Augenblick
auch die Toten, besonders jene,
die Opfer geworden sind von Krieg und Terror,
von Hunger, Krankheit und jeglicher Not.
Nimm sie auf in deine liebende Gegenwart
und lass sie glücklich sein bei dir.
Um all das bitten wir
im Namen unseres Herrn Jesus Christus,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt
und Leben schenkt in Ewigkeit.
Amen.
+ Palmsonntag, 05.04.2020
Liebe Mitfeiernden,
bei diesem Gottesdienst empfiehlt es sich, Palmzweige bzw. grüne Zweige zur Hand zu haben. Damit wird Ihr Kreuz zuhause während des Gebets geschmückt.
Wir beginnen miteinander:
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Lied: Singt dem König (GL 208)
In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet. In Anbetracht der Krise war das schwierig, vielleicht hat der eine oder andere aber auch einen ganz neuen Zugang zur Fastenzeit gefunden. Nun stehen wir am Beginn der heiligen Woche, um einzutreten in die Feier der österlichen Geheimnisse.
Der Palmsonntag gedenkt des Einzugs Jesu in Jerusalem und seiner freudigen Begrüßung in der Stadt. Er blickt aber auch schon voraus auf sein Leiden und Sterben.
Die heilige Woche lädt uns ein, den Weg Jesu ans Kreuz im Geiste mitzugehen – im Glauben, dass dieser Weg im Grab noch nicht zu Ende ist.
Evangelium (Mt 21,1-2.6-9)
Der Herr ist mit euch. Und mit deinem Geiste.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
+ Ehre sei dir oh Herr!
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Bétfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger aus und sagte zu ihnen: „Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir!“ Die Jünger gingen und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und er setzte sich darauf.
Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: „Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei der, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“
Gebet
Vater im Himmel, mit dem heutigen Tag treten wir ein in die heilige Woche des Sterbens und der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Wie die Bewohner Jerusalems ihn freudig in ihrer Stadt empfangen haben, so will auch ich ihn in meinem Leben willkommen heißen.
Falls Zweige zur Hand sind:
Diese Zweige, mit denen ich das Kreuz Christi schmücken will, sollen dafür ein Zeichen sein.
Hilf mir, Anteil zu nehmen an seinem Weg des Leidens, damit ich Anteil erhalte an seiner Auferstehung zum Leben in Fülle. Amen.
Beim Gebet zu Hause können an dieser Stelle die Zweige an das Kreuz gesteckt werden.
Hymnus auf Christus, den König
Hosanna dem Sohne Davids...
...der so anders daherkommt als die Machthaber dieser Welt.
Hosanna dem Sohne Davids...
...in dem Gott sich mir ganz menschlich zeigt.
Hosanna dem Sohne Davids...
...der neue Hoffnung bringt in das Unerlöste meines Lebens.
Hosanna dem Sohne Davids...
...dessen Liebe auch das „Kreuzige ihn!“ nicht brechen kann.
Hosanna dem Sohne Davids...
...der mich mitnimmt auf seinen Weg durchs Kreuz zum Leben.
Die Verurteilung Jesu
Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: „Bist du der König der Juden?“ Jesus antwortete: „Du sagst es.“ Als aber die Hohepriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: „Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?“ Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war.
Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den das Volk verlangte. Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Bárabbas im Gefängnis. Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: „Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Bárabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?“ [...] Sie riefen: „Bárabbas!“ Pilatus sagte zu ihnen: „Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt?“ Da antworteten sie alle: „Ans Kreuz mit ihm!“ […] Darauf ließ er Bárabbas frei, Jesus aber ließ er geißeln und lieferte ihn aus zur Kreuzigung. (Mt 27,11–17.21–22.26)
Lesepredigt
Mit dem heutigen Tag läuten wir die wichtigste Woche in unserem Kirchenjahr ein. Denn ohne das, was wir in den kommenden Tagen feiern, gäbe es unseren Glauben nicht. Was wäre dann gewesen? Wir wissen es nicht.
Aber durch die Ereignisse, an die wir in den kommenden Tagen erinnern, durften wir erfahren, dass Gott es gut mit uns meint. Das, was damals vor 2.000 Jahren geschah, läutete eine große Transformation ein, eine wichtige Veränderung, die alles auf den Kopf stellte.
Wir haben gerade die Passionsgeschichte gehört. In dieser wird diese Transformationsgeschichte beschrieben:
Die Menschen feiern Jesus, als er auf dem Esel in die Stadt Jerusalem einzieht. Sie bejubeln ihn. Es gibt scheinbar keinen größeren für sie als ihn. Aber er weiß schon, dass da etwas anderes auf ihn zukommen wird, dass es anders werden wird, es sich verändern wird: Beim Abendmahl kündigt er an: „Einer wird mich verraten.“ Und so kommt es. Es wird völlig anders. Es wird radikal anders.
Denn plötzlich ist Jesus nicht mehr der Größte, nein, sie verhaften ihn, sie klagen ihn an, sie verurteilen ihn, sie richten ihn hin.
Und er stirbt am Kreuz.
Die Jünger sind total von der Rolle, sie verstehen das alles nicht. Sie sind verängstigt, sie wissen nicht mehr weiter.
Sie müssen das aushalten, ertragen. Mit Sicherheit leiden sie unter diesem Verlust. Sie sind traurig, denn das bzw. der, den sie liebten, der ihr Vorbild war, der ihnen Sicherheit gab, war von jetzt auf gleich nicht mehr da.
Doch dann durften sie erleben, was Auferstehung bedeutete. Das dauerte seine Zeit. Aber dann entstand etwas völlig neues, was niemand vorher wusste. Niemand kannte oder konnte erwarten, was entstehen würde. Aber es entstand im Laufe der Zeit das, was wir heute als Kirche kennen: Etwas vielfältiges, verbreitet in kleinen Gemeinden, Menschen, die aus ihrem Glauben lebten und daraus so viel Kraft zogen, dass sie eine Strahlkraft entwickelten, dass sie andere Menschen beeindruckten, begeisterten. Die ersten Christen waren inspirierend, interessant, anziehend. Und so wuchsen die Gemeinden.
Vielleicht lässt sich diese Geschichte auch auf unsere heutigen Tage übertragen. In unserem Bistum laufen Überlegungen, wie die Pastoral in Zukunft gestaltet werden wird, wie Gemeinden in Zukunft aussehen werden. Dabei wird sich vieles verändern. Altes, was uns lieb und teuer ist, verändert sich, kann nicht mehr so fortgeführt werden. Und das Neue, das kennt noch keiner.
Das macht traurig, wütend, ängstlich, unsicher.
Und dennoch: In den Ereignissen dieser Tage steckt all unsere Hoffnung, all unsere Zukunft, all das, was der Kern unseres Glaubens ist: Jesus stirbt am Kreuz, damit wir eine Zukunft haben. Eine Zukunft ohne seine Nähe, aber mit seiner Begleitung.
In der ersten Lesung aus dem Buch Jesaja haben wir gehört: „Und Gott wird mir helfen.“
Ja, genau. Das hat er versprochen. Er geht mit uns in die Zukunft, auf ihn dürfen wir vertrauen. Das hat er immer wieder zugesagt. Er begleitet uns auf dem Weg, auch wenn wir noch nicht wissen, wohin uns dieser führen wird.
Ob in unsere neuen Gemeindestrukturen oder in unserem Leben – seine Zusage gilt uns allen: Ich bin bei euch und gehe mit euch. Ich stärke euch und segne euch. Habt also keine Angst. Seid mutig und stark.
Dann werden auch wir in unseren Gemeinden strahlen, anziehend sein, vielleicht sogar wachsen.
Vielleicht ist die diesjährige Karwoche ein Impuls, sich ganz auf Transformation und Veränderung einzulassen und dann österlich bezeugen zu können: Ja, er lebt und ist bei uns.
Hymnus aus dem Philipperbrief
Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein,
sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.
Sein Leben was das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ – zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil 2,6–11)
Lied: Suchen und Fragen (GL 457, 1+2)
Im Vertrauen auf Gottes Mitgehen mit uns, tragen wir ihm unsere Anliegen vor und beten:
- Beten wir für alle Kranken um Genesung.
- Beten wir für uns, dass wir bei allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen nicht in unnötige Angst verfallen.
- Beten wir für alle Menschen, die im Pflege- und Gesundheitssystem, sowie in der medizinischen Forschung arbeiten.
- Beten wir für die Verstorbenen.
- Beten wir in Stille für unsere persönlichen Anliegen.
Ewiger Gott, du lässt uns nicht allein und begleitest uns durch alles Schwere unseres Lebens. Dafür danken dir durch Christus, unseren Herrn.
Lied: Herr, Deine Güt ist unbegrenzt (GL 427, 1)
Gebet und Segen
Guter Gott!
Bewahre mich in diesen Tagen vor allzu vielen Klagen.
Statt mich den unzähligen Einschränkungen zu widmen,
möchte ich mit wachen Augen und weitem Herzen
auf das schauen, was alles möglich ist.
Daher sage ich Danke
für all die unverhofften Leerstellen im Kalender
und das Geschenk des Durchatmen-Dürfens.
Welch ein Luxus.
Danken möchte ich für die viele Zeit mit jenen Menschen,
für die sonst zu wenig Zeit bleibt, meine Familie.
Welch Chance.
Dank sage ich für all die kreativen Ideen
einander zu helfen oder den Alltag aufzulockern.
Welch Reichtum.
Dank regt sich in mir für all jene Menschen, die das Leben in diesen Zeiten hochhalten:
an den Kassen, in den Krankenhäusern, bei den unterschiedlichsten Organisationen, – oder wo auch immer.
Unbezahlbar.
Dank sei gesagt für die schwierige und gewissenhafte Arbeit unserer Politikerinnen und Politiker.
Sie zu loben – ein unbekanntes Neuland.
Danke auch für die Erkenntnis, dass nichts selbstverständlich ist.
Wie sehr haben wir das doch mitten in der Fülle vergessen.
So segne und beschütze uns der allmächtige Gott, der immer für uns da ist, gerade dann, wenn all unser Tun und Mühen an die Grenzen stößt:
Er begleite uns, er stütze uns, er trage uns.
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.